Kampfsport und Babypflege als Unterrichtsfächer
Japanisch-Schüler zu Besuch in Japan – Schnell Freundschaft geschlossen
OLDENBURG/SO – „Ohayou gozaimasu“– „Guten Morgen“– hörte man schon auf dem Weg zur Hibarigaoka-GakuenSchule in der Hyogo-Präfektur nahe Osaka von japanischen Schülern und Lehrern, die an diesem Tag zur Begrüßung der Gäste aus Oldenburg eingeteilt waren. Dass im Land der aufgehenden Sonne manche Dinge anders laufen als in ihrer Heimat, erkannten die 15 Japanisch-Schüler Oldenburger Schulen auf ihrer Studienfahrt recht schnell. So standen auf dem Stundenplan Fächer wie Kalligrafie, Kampfsport Kendo, Shamisen (ein traditionelles Saiteninstrument) und Babypflege.
Die zweiwöchige Japanfahrt, die von Lehrerin Kuniko Numazaki vom Herbartgymnasium organisiert wurde, hat schon eine über 20-jährige Tradition. Die erste Kursfahrt hatte 1995 stattgefunden. Alle zwei Jahre organisiert das Herbartgymnasium die Kursfahrt für alle, die im 11. und 12. Jahrgang Japanisch als dritte Fremdsprache lernen. Dazu zählen auch Schüler aus anderen Oldenburger Gymnasien. Denn Japanisch wird der Schule zufolge in Niedersachsen außer am Herbart nur noch an einem privaten Gymnasium in Braunschweig unterrichtet.
Auch diesmal konnten die Schüler wieder am Unterricht an zwei japanischen Schulen teilnehmen (Hibarigaoka und Tukushima Municipal Highschool) und sogar an einigen Tagen bei Familien in und um Osaka übernachten und ihre Japanischkenntnisse vertiefen. Die Gastfreundschaft der
japanischen Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Familien hat dabei alle besonders begeistert. „Die Jugendlichen haben sich schnell untereinander angefreundet“, freut sich Begleitlehrer Michael Mienert über die Offenheit aller Beteiligten.
Darüber hinaus wurden die alten Kaiserstädte Kyoto und Nara und die Präfektur Tokushima, mit der es eine lange Freundschaft zu Niedersachsen gibt, mit ihren kulturellen und geschichtlichen Schätzen bereist. In Hiroshima beeindruckte die Gedenkstätte zum Atombombenabwurf vor 71 Jahren.
Nach zwei erlebnisreichen Wochen in Japan hieß der Abschiedsgruß dann für viele „la mata!“– „bis bald!“