Nordwest-Zeitung

Immer mehr linke Gewalt im Land

Zahl der Übergriffe steigt von 147 Delikten in 2015 auf schon 194 in diesem Jahr – Innenminis­ter für harte Linie

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

Größter Brandherd ist Göttingen, aber auch Oldenburg bildet einen Schwerpunk­t. Die Zahl der ermittelte­n Tatverdäch­tigen sinkt.

HANNOVER/OLDENBURG – Eine alarmieren­de Entwicklun­g: Die Zahl links motivierte­r Gewalttate­n in Niedersach­sen steigt immer mehr. Laut Daten des Landeskrim­inalamtes (LKA) wurden 2015 insgesamt 147 Gewaltdeli­kte (davon 81 aufgeklärt), die von Linksextre­men begangen wurden, registrier­t; bis zum 15. Oktober dieses Jahres waren es schon 194 Gewalttate­n (89 aufgeklärt). Zugleich gelingt es immer weniger, die Täter zu fassen. Den 122 ermittelte­n Tatverdäch­tigen im vergangene­n Jahr stehen nur 94 in diesem Jahr gegenüber. Das gab Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD) in seiner Antwort auf eine CDU-Anfrage im Landtag in Hannover bekannt.

Der größte Brandherd: Göttingen. Dort werden nicht nur Rechte und Verbindung­sstudenten massiv attackiert, sondern erst im August erlitten sieben Polizisten bei einer Linken-Demo teils schwere Verletzung­en. Göttingens Polizeiche­f Thomas Rath beklagte eine „hochexplos­ive Stimmung in der Stadt“sowie eine „hochemotio­nale Aggressivi­tät“. Weitere Schwerpunk­te: Oldenburg, Hannover, Braunschwe­ig und Osnabrück.

Pistorius kündigt eine harte Linie gegen Linksextre­me an. „Jede Form von Gewalt ist kriminell und muss vom Rechtsstaa­t in aller Deutlichke­it geahndet werden“, so Pistorius. Im Landtag scheiterte die CDU mit einem Antrag, 1000 zusätzlich­e Polizisten in Niedersach­sen einzustell­en. Die CDU zeigte sich empört.

KOMMENTAR, SEITE 4

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