Zweifel an Verdacht gegen NSU
DNA-Probe im Fall Peggy wohl verunreinigt
BAYREUTH – Die Fälle des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und der getöteten Schülerin Peggy sind Hinweisen der Ermittler zufolge über eine Verunreinigung verknüpft. Es hätten sich „mögliche Anhaltspunkte dafür ergeben, dass durch die mit der Spurensicherung in beiden Fällen befasste Tatortgruppe der Polizei in Thüringen teilweise identisches Spurensicherungsgerät verwendet wurde“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Bayreuth mit. Eine Aussage zur Qualität der Spurensicherung und einer möglichen Kontamination können die Ermittler demnach aber erst nach weiteren umfassenden und zeitaufwendigen Ermittlungen treffen.
Das Bundeskriminalamt und die Soko Peggy, die zuletzt von drei auf 40 Ermittler aufgestockt worden war, hätten den Befundbericht vom Fundort der Knochen des Mädchens und den Obduktionsbericht zu Böhnhardt abgeglichen. So hätten sich diese Erkenntnisse ergeben.
Nun soll das eingesetzte Spurensicherungsgerät untersucht werden. Wobei es sich darum genau handelt, teilten die Ermittler nicht mit. Für die Untersuchung seien Experten verantwortlich, die mit den kriminaltechnischen Untersuchungen in den Verfahren bisher nicht befasst waren – also auch nicht mit den Untersuchungen der DNASpuren. Zudem würden Zeugen vernommen, um den genauen Weg der Spur, deren Sicherung und Bearbeitung in Thüringen und Bayern lückenlos zu überprüfen. „Wir überprüfen alles akribisch im Rahmen der Qualitätssicherung“, bekräftigte der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel am Donnerstag.