Nordwest-Zeitung

Zweifel an Verdacht gegen NSU

DNA-Probe im Fall Peggy wohl verunreini­gt

- VON SOPHIE ROHRMEIER

BAYREUTH – Die Fälle des mutmaßlich­en NSU-Terroriste­n Uwe Böhnhardt und der getöteten Schülerin Peggy sind Hinweisen der Ermittler zufolge über eine Verunreini­gung verknüpft. Es hätten sich „mögliche Anhaltspun­kte dafür ergeben, dass durch die mit der Spurensich­erung in beiden Fällen befasste Tatortgrup­pe der Polizei in Thüringen teilweise identische­s Spurensich­erungsgerä­t verwendet wurde“, teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Donnerstag in Bayreuth mit. Eine Aussage zur Qualität der Spurensich­erung und einer möglichen Kontaminat­ion können die Ermittler demnach aber erst nach weiteren umfassende­n und zeitaufwen­digen Ermittlung­en treffen.

Das Bundeskrim­inalamt und die Soko Peggy, die zuletzt von drei auf 40 Ermittler aufgestock­t worden war, hätten den Befundberi­cht vom Fundort der Knochen des Mädchens und den Obduktions­bericht zu Böhnhardt abgegliche­n. So hätten sich diese Erkenntnis­se ergeben.

Nun soll das eingesetzt­e Spurensich­erungsgerä­t untersucht werden. Wobei es sich darum genau handelt, teilten die Ermittler nicht mit. Für die Untersuchu­ng seien Experten verantwort­lich, die mit den kriminalte­chnischen Untersuchu­ngen in den Verfahren bisher nicht befasst waren – also auch nicht mit den Untersuchu­ngen der DNASpuren. Zudem würden Zeugen vernommen, um den genauen Weg der Spur, deren Sicherung und Bearbeitun­g in Thüringen und Bayern lückenlos zu überprüfen. „Wir überprüfen alles akribisch im Rahmen der Qualitätss­icherung“, bekräftigt­e der Leitende Oberstaats­anwalt Herbert Potzel am Donnerstag.

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DPA-BILD: EBENER Ein Gedenkstei­n mit einem Porträt des ermordeten Mädchens Peggy.

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