Wirbel in Bremen um EWE-Strategie
Politik will Gespräch suchen
OLDENBURG/BREMEN/JSM – Die geplante neue Konzernstrategie der EWE hat vor allem in Bremen einigen Wirbel ausgelöst. Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) forderte am Donnerstag Gespräche mit dem Oldenburger Energiekonzern über die Zukunft der Bremer Tochter SWB.
Er reagierte damit auf Berichte dieser Zeitung, wonach die EWE im Zuge der neuen Konzernstrategie aus der konventionellen Energieerzeugung aussteigen und den bei SWB angesiedelten Kraftwerkspark in den nächsten zehn Jahren entweder verkaufen oder stilllegen will. Um kostspielige Doppelstrukturen abzubauen, ist zudem die vollständige Integration der SWB in den Mutterkonzern geplant. EWE-Vorstandschef Matthias Brückmann hatte die neue EWE-Strategie bis 2026, die u.a. auch einen massiven Ausbau der Bereiche Erneuerbare Energien und Elektromobilität vorsieht, in dieser Woche vor rund 200 Führungskräften vorgestellt.
Günthner betonte am Donnerstag, dass der Bremer Senat großes Interesse daran habe, dass Bremen weiterhin ein Energie-Erzeugungsstandort bleibe. Auch der Erhalt der Arbeitsplätze bei SWB sei ihm wichtig.
SWB-Vorstandschef Torsten Köhne erklärte am Donnerstag, dass es zwischen der SWB-Strategie und der neuen EWE-Strategie „keinen grundsätzlichen Widerspruch“gibt. Dies gelte insbesondere für die Erzeugungsstrategie. Auch ein geordnetes Zusammenwachsen halte man „wie bisher für sinnvoll, soweit damit konkrete messbare Effekte realisiert werden können, die für uns Ergebnisverbesserungen bringen“.