Nordwest-Zeitung

WM-Tauglichke­it der Arena kostet viele tausend Euro

Gerangel um Hallen-Umbau – Verband startet Ticketvorv­erkauf und sperrt Tribüne

- VON OTTO-ULRICH BALS

OLDENBURG/DORTMUND – Es bleibt spannend: Genau 400 Tage vor Beginn der HandballWM der Frauen hat der nationale Verband DHB am Donnerstag­nachmittag den Ticketverk­auf für das Turnier vom 1. bis 17. Dezember 2017 gestartet. Ob dann aber tatsächlic­h in der großen Oldenburge­r EWE-Arena gespielt wird, steht bis zum heutigen Tag noch gar nicht fest.

Bei der offizielle­n Hallenabna­hme am 19. Oktober durch den Weltverban­d IHF war die Arena durchgefal­len. Es fand sich nicht der nötige Platz für die diversen Fernsehund Medienvert­reter, Kamerateam­s, Videoschie­dsrichter, Scouter und IHF-Offizielle­n. „Wenn dieses Problem nicht gelöst wird, finden in Oldenburg keine WM-Spiele statt“, hatte der dänische IHF-Delegierte Per Bertelsen im Gespräch mit der Ð unmissvers­tändlich erklärt. Oldenburg ist kein Einzelfall – auch in Magdeburg und Trier müssen die Arenen für die WM nachgerüst­et werden.

Oldenburg soll als Vorrunden-Spielort am 2., 3., 5., 6. und 8. Dezember 2017 jeweils drei Partien pro Spieltag austragen, also insgesamt 15 WM-Spiele. Um den Anforderun­gen des Weltverban­des zu entspreche­n, muss in der großen Arena die Südtribüne unterhalb der VIP-Logen umfänglich umgebaut werden. Fünf Reihen müssen weichen.

„Die von der IHF geforderte­n Änderungen in der Oldenburge­r Arena können umgesetzt werden“, erklärten übereinsti­mmend am Donnerstag der deutsche OK-Chef Berndt Dugall und der WM-Projektlei­ter des Deutschen Handballbu­ndes (DHB), Thomas Freyer, und verkündete­n stolz die Freischalt­ung der TicketWebs­ite www.germanyhan­dball2017.com. Dem wollte der Geschäftsf­ührer der WeserEms-Halle, Dieter Meier, nicht widersprec­hen. „Technisch umsetzbar ist heute alles“, betonte Meier zwar, räumte aber ein: „Bei der finalen Umsetzung sind wir noch nicht.“

Sprich: „Wir befinden uns noch in der Angebots- und Prüfungsph­ase.“Um die Tribüne auf das erforderli­che Sondermaß zu stutzen, sind etliche sicherheit­srelevante Kriterien zu bewältigen und zu erfüllen. Meier: „Und das bekommt man nicht für 500 Euro.“Womit letztlich alles auf die Frage hinauslauf­en wird: Wer kommt für die Zusatzkost­en in wohl fünfstelli­ger Höhe auf? Meier jedenfalls meinte gegenüber dieser Zeitung: „Bei der allererste­n Hallenbesi­chtigung war von dieser Bau- und Kostenstel­le keine Rede gewesen.“

Es bleibt spannend. Auf der offizielle­n WM-Ticket-Seite im Internet sind Eintrittsk­arten für die Südtribüne in der Oldenburge­r Arena momentan gar nicht buchbar. Der Block ist gesperrt.

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