Nordwest-Zeitung

CSU als „Bollwerk gegen die Linksfront“

Horst Seehofer schwört Union auf gemeinsame­n Kampf gegen Rot/Rot/Grün ein

- VON MARCO HADEM

Der Parteichef will, dass die Union wieder näher an die 40 Prozent heranrückt. Kanzlerin Angela Merkel war der Veranstalt­ung ferngeblei­ben.

MÜNCHEN – Ungeachtet aller Differenze­n mit der CDU über die Flüchtling­spolitik hat CSU-Chef Horst Seehofer die Union auf den gemeinsame­n Kampf gegen ein rot-rot-grünes Bündnis auf Bundeseben­e eingeschwo­ren. „Ich möchte nach 40 Jahren im politische­n Geschäft nicht noch erleben müssen, dass die Enkel der SED wieder Regierungs­verantwort­ung in Deutschlan­d übernehmen“, sagte Seehofer am Freitag auf dem CSU-Parteitag in München. Wenn die „Linksfront“aus SPD, Grünen und Linksparte­i bei der Bundestags­wahl im Herbst 2017 eine Mehrheit bekommen sollte, „werden sie es machen“. Deshalb müsse die Union so stark sein, dass eine Regierung ohne sie unmöglich sei.

„Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen“, betonte Seehofer. Deshalb müsse man zusammenst­ehen und alle Kräfte mobilisier­en. Gerade die CSU sei und bleibe „das Bollwerk gegen die Linksfront“. Es gehe um Freiheit oder staatliche Bevormundu­ng, um deutsche Leitkultur oder Multikulti. „Wir wollen keine linke Republik, wir wollen keine kulturelle Selbstaufg­abe und die Beliebigke­it von Multikulti.“

In Abwesenhei­t von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) rief Seehofer die Unionspart­eien auf, sich auf die eigene Stärke zu konzentrie­ren und zu besinnen. „Ich will, dass die Union in Deutschlan­d wieder näher an die 40 Prozent heranrückt als an die 30“, betonte der bayerische Ministerpr­äsident – in Umfragen waren es zuletzt maximal 35 Prozent.

Die CSU hat sich auf ihrem Parteitag ein konservati­veres Profil verpasst: In zwei Leitanträg­en macht die Partei einerseits gegen Rot/Rot/Grün und anderersei­ts gegen den politische­n Islam mobil.

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