Rheinländer zwischen Staunen und Ekel
Große Schwärme von Marienkäfern werden zum Problem
DÜSSELDORF/DPA – Große Schwärme von Marienkäfern haben in den vergangenen Tagen viele Menschen im Rheinland in Staunen versetzt. In Städten wie Ratingen, Wuppertal und Neuss wurden enorme Mengen der Käfer gesichtet. Das Landesamt für Natur widersprach dem Eindruck einer Plage. „Die Marienkäfer versammeln sich immer im Herbst in größeren Gruppen“, sagte Peter Schütz, Sprecher des Landesamts, auf dpa-Anfrage.
Aufgrund des milden vergangenen Winters sei es aber durchaus möglich, dass es in diesem Jahr eine starke KäferPopulation gegeben habe. Bei den Käfern handele es sich überwiegend um Neuankömmlinge, nämlich um die etwas größeren asiatischen Marienkäfer, berichtete Schütz.
Besucher des Wuppertaler Zoos konnten sich der Scharen kaum erwehren. Tausende der insektenfressenden Käfer schwirrten umher, setzten sich auf die Kleidung und versuchten, in ihre Ritzen zu kriechen. „Es war teilweise schon eklig“, berichtete ein Besucher. Die ungebetenen Gäste stahlen den Zoo-Tieren vorübergehend die Schau: „Die Kinder haben gar nicht mehr auf die Löwen geguckt, nur noch auf die Käfer.“
Fahrradfahrer in Düsseldorf waren bereits nach kurzer Strecke von den gepunkteten Käfern selbst gepunktet. In der Raketenstation Hombroich in Neuss ließen sie sich zu Tausenden auf sonnenbeschienenen Betonflächen nieder. Ähnliches wurde vom Schloss Oberhausen berichtet.
Zu Hunderten krabbeln die Käfer auch schon mal durch geöffnete Fenster, auf der Suche nach frostfreien Hohlräumen zum Überwintern, berichtete der Naturschutzbund. Unerwünschte Eindringlinge könnten mit Hilfe von Kehrblech und Handfeger wieder sanft hinaus befördert werden. In Mitteleuropa gebe es 70 verschiedene Arten von Marienkäfern.