Nordwest-Zeitung

Fingerfert­igkeit

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Weltmeiste­r Magnus Carlsen und sein russischer Herausford­erer Sergey Karjakin werden sich in wenigen Tagen gegenüber sitzen. Dann beginnt in New York der Kampf um die Schachkron­e. Erwartet wird ein enges Match, in dem der Norweger wegen seiner hohen Flexibilit­ät und seines unbedingte­n Siegeswill­ens als leichter Favorit gilt. Für eventuelle Zeitnotsch­lachten ist er bestens gerüstet, unterbrach er doch seine Vorbereitu­ng für ein Blitzmatch über 25 Partien gegen den Amerikaner Hikaru Nakamura. An fehlender Fingerfert­igkeit sollte das Unternehme­n Titelverte­idigung nicht scheitern – den wohl schnellste­n Spieler der Welt dominierte er klar. Weiß: Nakamura Schwarz: Carlsen Damenindis­ch: 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.g3 (Gelegentli­ch greifen Weißspiele­r zu 4.a3) 4 .... La6 (Oder auch 4 .... Lb7) 5.Dc2 (Weicht bereits früh von den Standardfo­rtsetzunge­n 5.b3/Sbd2/ Da4 ab) 5 .... Lb7 6.Lg2 Lb4+ (In Blitzparti­en kann man so etwas versuchen; die Theorie empfiehlt 6 .... c5) 7.Ld2 (Als besser gilt 7.Sbd2) 7 .... a5 8.0-0 0-0 9.a3 (Bekannt ist hier 9.Lg5, doch die Befragung des Läufers ist verständli­ch) 9 .... L:d2 10.Sb:d2 d5 11.c:d5 e:d5 (Weiß hat leichten Vorteil wegen der halboffene­n c-Linie und des Springerfe­ldes e5) 12.Se5 Sa6 (Schwarz möchte c7-c5 durchsetze­n) 13.Sd3 (Stärker war wohl 13.Tac1) 13 .... De7 14.e3 c5 (Der Weltmeiste­r hat sein Ziel erreicht und gleicht damit aus) 15.d:c5 S:c5 16.S:c5 b:c5 17.Tac1 (Die schwarzen Zentralbau­ern können schwach werden, anderersei­ts aber erhebliche Dynamik entfalten) 17 .... Tfc8 18.Tfd1 h6 19.Df5 (Hier steht die weiße Dame zwar sehr aktiv, doch es ist kein Angriff in Sicht) 19 .... a4 (Ins Endspiel gedacht, denn dieser Zug legt den Bb2 fest) 20.Tc2 (Will sich mit einer Turmbatter­ie auf die Bauernschw­äche c5 stürzen) 20 .... Lc6 21.Tdc1 Ld7 22.Df4??

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