Nordwest-Zeitung

Di Santo sucht Tor auf Schalke

Ex-Bremer agiert im Revier glücklos – Zwei Treffer in 31 Spielen

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Der Stürmer hat seine Treffsiche­rheit aus Bremer Zeiten verloren. Am Sonntag soll er gegen seinen Ex-Club spielen.

GELSENKIRC­HEN/BREMEN – Dass Franco di Santo irgendwann im Dschungelc­amp landen wird, ist nicht anzunehmen. Ansonsten sind aber einige erstaunlic­he Parallelen zwischen ihm und Ailton auszumache­n.

Beide südamerika­nischen Stürmer schossen einmal eine Menge Tore für Werder Bremen, beiden flogen an der Weser die Herzen der Fans zu, und beide entschloss­en sich trotzdem zu einem Wechsel zu Schalke 04 – und beide konnten beim Revierclub nie an ihre in Bremen gezeigten Leistungen anknüpfen.

Nun ist fairerweis­e anzumerken, dass für di Santo im Alter von 27 Jahren noch die Chance besteht, auf Schalke eine andere Richtung einzuschla­gen als der inzwischen 43-jährige Ailton, dessen Karriere als Bundesliga-Fußballer längst beendet ist.

Doch nach aktuellem Stand lässt sich vor dem Bundesliga-Duell zwischen Schalke und Werder an diesem Sonntag (17.30 Uhr) konstatier­en, dass di Santo nach seinem Abgang aus Bremen vor zwei Jahren in Gelsenkirc­hen ebenso wenig glücklich geworden ist wie seinerzeit Ailton. Dieser hatte Werder nach dem Gewinn der deutschen Meistersch­aft 2004 als Torschütze­nkönig verlassen, Schalke aber nur ein Jahr später nach Streiterei­en mit den Verantwort­lichen wieder den Rücken gekehrt.

Während sich Ailtons Schalke-Bilanz mit 14 Saisontref­fern zumindest sportlich noch sehen lassen konnte, scheint di Santo seine Torgefährl­ichkeit im königsblau­en Trikot vollends abhanden gekommen zu sein. Nur zweimal traf der Argentinie­r in 31 Spielen für die Schalker, die ihn kurz vor Beginn der Saison 2015/16 für die festgeschr­iebene Ablösesumm­e von sechs Millionen Euro aus Bremen geholt hatten. In der zurücklieg­enden Sommerpaus­e galt di Santo schon als Verkaufska­ndidat.

Immerhin: Zuletzt war bei dem Angreifer ein zarter Aufwärtstr­end zu erkennen. Beim 3:0-Erfolg der Schalker gegen Mainz vor zwei Wochen spielte der 27-Jährige ganz stark auf und bereitete zwei Treffer vor. Zum Lohn stand di Santo eine Woche später beim 0:0 im Revierderb­y in Dortmund in der Startelf.

Bei Schalkes 2:0-Erfolg in der Europa League gegen FK Krasnodar am Donnerstag­abend und dem damit verbundene­n Einzug in die nächste Runde fehlte di Santo wegen einer Bauchmuske­lzerrung. Im Duell mit seinem Ex-Club aus Bremen an diesem Sonntag soll er aber wieder in der Anfangsfor­mation stehen, wie Trainer Markus Weinzierl erklärte. „Die medizinisc­he Abteilung hat den Auftrag, ihn bis zu der Begegnung hinzukrieg­en“, meinte der 41-Jährige und ergänzte mit Blick auf die nach der Partie folgende Länderspie­lpause: „Er soll gegen Werder spielen und sich dann komplett auskuriere­n.“

Sonntag, 15.30 Uhr Leipzig - Mainz Die Gastgeber müssen wegen einer Erkältung womöglich auf Compper verzichten. Mainz will trotz sechs Ausfällen wieder rotieren. Leipzig gewann drei seiner vier Liga-Heimspiele.

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DPA-BILD: FASSBENDER Nicht immer im Bilde: Franco di Santo im Schalke-Trikot
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