KOMMENTAR
schuldig. Welche Märchen rund um das Sommermärchen 2006 werden uns noch aufgetischt? Was weiß der DFB wirklich, was verschweigt er? Grindel, der für den vor einem Jahr über die WM-Mauscheleien gestolperten Wolfgang Niersbach auf die Kommandobrücke beordert und als der große Erneuerer in Szene gesetzt wurde, konnte bisher zur Aufklärung der millionenschweren Ungereimtheiten bei der 2006er WM nicht wirklich viel beitragen. Das ist nun mal Fakt.
Ja, der Eindruck verdichtet sich, der DFB klärt drinnen immer erst dann auf, wenn er von draußen dazu gezwungen wird. Zur Erinnerung: Erst im September wurde auf Druck von außen bekannt, dass die ehrenamtlich tätige „Lichtgestalt“Franz Beckenbauer fürstlich entlohnt wurde.
In Erfurt nun hat sich der DFB eine eigene Ethikkommission samt Ethikcode gegeben – sozusagen als Lehre aus dem Skandal um die Heim-WM 2006. Das ist ein guter erster Schritt, der Grindel jedoch nicht davor bewahrt, schonungslos innerhalb seiner Organisation aufzuräumen. Und solange dies nicht geschieht, droht das Flaggschiff des deutschen Sports auf Grund zu laufen.
Diskutiert und verabschiedet wurde in Erfurt auch eine neue effiziente Organisationsstruktur für den DFB. Mit dem Ziel: Der größte Sportfachverband der Welt will zukünftig noch mehr Geld verdienen. Bleibt die Sorge, dass beim eifrigen Geldzählen die viel propagierte Transparenz-Offensive über Bord geht. @ Den Autor erreichen Sie unter Bals@infoautor.de