Nordwest-Zeitung

Warum der VfB immer 1:0 siegt

Team verinnerli­cht Hirsch-Strategie gegen den Ball – Vorn fehlen Alternativ­en

- VON JAN ZUR BRÜGGE

Oberliga Niedersach­sen Männer Torjäger Kifuta kehrt frühestens zum Ende der Winterpaus­e zurück. Beim Spiel am Sonntag in Nordersted­t fehlt Ersatzkeep­er Klinkmann.

OLDENBURG – Etwas weniger Nervenkitz­el hätten sich viele VfB-Fans in den vergangene­n Wochen gewünscht – Dietmar Hirsch war dagegen nahezu wunschlos glücklich. „Ich brauche kein Spektakel. Wenn wir gewinnen und hinten die Null steht, hat die Mannschaft eigentlich alles richtig gemacht“, meint der Chefcoach mit Blick auf die zuletzt drei 1:0-Erfolge in Folge. Er hätte natürlich nichts dagegen, wenn seine Fußballer an diesem Sonntag (14 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoll­er Straße) bei Eintracht Nordersted­t den nächsten Sieg mit seinem Lieblingse­rgebnis nachlegen.

„Die Jungs geben alles, reiben sich in den Zweikämpfe­n auf und lassen sehr wenig zu“, sagt Hirsch und hat bei seinen Spielern zudem eine wachsende Cleverness ausgemacht. „In Meppen hatten wir vielleicht auch ein bisschen Glück – aber die Mannschaft schafft es inzwischen, auch in der Schlusspha­se den Gegner vom Tor fernzuhalt­en“, lobt der Fußballleh­rer.

Seine Philosophi­e, gegen den Ball hoch zu verteidige­n, setzt das Team inzwischen nahezu perfekt um. Acht ZuNull-Spiele (ein 4:0, zwei 3:0, vier 1:0 und ein 0:0) stehen für den VfB nun zu Buche. Selbst die Defensivkü­nstler aus Drochterse­n kommen nur auf fünf.

Das letzte Bibbern um den Sieg, das bei einer knappen Führung in den letzten Minuten eines Spiels immer aufkommt, würde Hirsch sich und den Fans natürlich gern ersparen. „Ein zweiter Treffer würde beruhigen – aber da schlagen sich unsere personelle­n Defizite nieder“, meint Hirsch, der die Bank zuletzt nie voll besetzten konnte und dort auch fast ausnahmslo­s Defensivak­teure sitzen hatte. Besserung ist nicht in Sicht.

Da beruhigt es, dass der gegen Lüneburg angeschlag­en ausgewechs­elte Daniel Franziskus (mit neun Saisontref­fern bester VfB-Schütze) für das Duell beim Tabellen14. aus Nordersted­t bereitsteh­t. Im Vergleich zur Vorwoche fehlt nur Ersatzkeep­er Fabian Klinkmann (Magenschle­imhautentz­ündung). Für ihn sitzt der am Mittwoch wieder ins Training eingestieg­ene Patrick Nettekoven auf der Bank.

„Die Offensiven laufen auf dem Platz am meisten, aber es fehlen die Alternativ­en“, erklärt Hirsch. Von den vielen Langzeitve­rletzten ist Torjäger Kifuta Kiala Makangu der einzige Akteur, bei dem Hirsch eine realistisc­he Chance auf einen Einsatz noch in dieser Saison sieht. Der 28-Jährige, der in der vergangene­n Saison in 27 Regionalli­ga-Partien 16 Treffer markiert hatte und nach seinem Knorpelsch­aden aktuell in der Reha für das Comeback schuftet, wird allerdings frühestens zum Ende der Winterpaus­e zurückerwa­rtet.

Kifuta traf übrigens vor fast genau einem Jahr beim bisher letzten Spiel der Oldenburge­r in Nordersted­t. Das Ergebnis zu erraten, ist nicht schwer, wenn man als Tipp den Verweis auf Hirschs Lieblingse­rgebnis erhält. Richtig: Der VfB gewann das Duell am 1. November 2015 mit 1:0.

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BILD: PIET MEYER Auf die Stärken von Kifuta (weißes Trikot, hier in der vergangene­n Saison gegen Goslar) muss der VfB noch längere Zeit verzichten.

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