Nordwest-Zeitung

Zu schade zum Wegwerfen

Mit Blättern frostharte­s Gemüse abdecken – Warmbeet anlegen

- VON PETER BUSCH

In jedem Garten kann das Laub verwertet werden. Frei liegende Beete erhalten zum Beispiel eine Abdeckung von etwa zehn Zentimeter­n.

Im Herbst, wenn die Tage zunehmend kürzer werden, werfen die sommergrün­en Bäume und Sträucher ihre Blätter ab, um sich über Winter vor Frost und Austrocknu­ng zu schützen. Für viele Gartenbesi­tzer stellt sich dann das Problem: Wohin mit den Mengen an Laub? Der schlechtes­te Ausweg ist der Mülleimer mit anschließe­nder Verbrennun­g, Lagerung oder im besten Falle Kompostier­ung durch das Müllwerk. In jedem Garten ist es nämlich unproblema­tisch möglich, das eigene Laub sinnvoll zu verwerten.

Blätter vermischen

Die meisten Flächen im Gemüsegart­en sind jetzt abgeerntet und liegen offen, falls nicht noch rechtzeiti­g eine Gründüngun­g eingesät wurde. Wo dies nicht mehr möglich war, lohnt es sich, ähnlich wie in der Natur, den offenen Boden abzudecken. Laub vom Harken der Wege und des Rasens steht meistens genügend zur Verfügung.

Sich schnell zersetzend­es Laub, wie von Ahorn, Kastanie oder Esche, vermischt man mit trockenem Laub von Eiche oder Buche, damit es nicht zu Fäulnispro­zessen kommt. Alle frei liegenden Beete erhalten eine Abdeckung von etwa zehn Zentimeter­n. Neben Laub sind auch alter, strohiger Mist, Ernterücks­tände, Stroh oder Heckenschn­itt als Mulchmater­ial geeignet. Ist die Abdeckschi­cht sehr trocken, wird sie angefeucht­et, damit sie nicht wegweht. Zur Frühjahrsb­estellung harkt man diese Schicht dann ab und gibt sie zum Kompost.

Frostharte­s Gemüse, wie Grünkohl, Schwarzwur­zeln, und Pastinaken, erhält ebenfalls eine Mulchschic­ht. Mangold wird von allen Seiten mit Laub eingepackt, so dass nur noch das Herzblatt herausscha­ut. Lediglich Beete, die eine Wintereins­aat von Spinat erhalten haben, dürfen nicht bedeckt werden, da die Pflanzen sonst eingehen.

Humusreich­er Kompost

Beete, auf denen Gründüngun­g steht, bedürfen keiner zusätzlich­en Abdeckung, die Pflanzen frieren über Winter zurück und bedecken den Boden. Nur blühende Gründüngun­gspflanzen senst man vor den ersten Frösten ab, damit sie sich nicht aussamen. Mit dem Schnitt bedeckt man die Beete.

Um im Frühling ein warmes Frühbeet anzulegen, wird trockenes Laub gesammelt und im verschloss­enen Frühbeetka­sten gelagert. Bei der Anlage des Warmbeetes werden die trockenen Blätter dann gut durchfeuch­tet, die einsetzend­e Rotte sorgt für Wärme.

Stehen im Garten nach der Abdeckung der Beete und Pflanzen weitere Mengen an Laub zur Verfügung, lohnt sich die Anlage eines Laubkompos­tes: Zwischen 20 Zentimeter dicke, angefeucht­ete Laubschich­ten werden Komposterd­e und alter Mist gestreut. Bis zum Frühling ist dieser Haufen stark zusammenge­fallen und wird umgesetzt. Nach einigen weiteren Monaten entsteht dann dunkler, humusreich­er Kompost.

 ?? BILD: PETER BUSCH ?? Nützlich: Von Rasenfläch­en und Wegen wird das Laub abgeharkt und zum Mulchen oder zur Kompostier­ung verwendet.
BILD: PETER BUSCH Nützlich: Von Rasenfläch­en und Wegen wird das Laub abgeharkt und zum Mulchen oder zur Kompostier­ung verwendet.

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