Stauden über Winter stehen lassen
Nahrungsquelle für Vögel und Insekten – Schnitt erst im Frühjahr
Wenn die Vegetationszeit im Garten dem Ende entgegengeht, hat es sich bei vielen Gärtnern eingebürgert, vor dem Winteranfang ein Großreinemachen vorzunehmen, damit der Garten über Winter einen ordentlichen Eindruck hinterlässt.
Dabei wird häufig vergessen, dass viele Blüten von Stauden, zum Beispiel von Akelei, Astern, Fetter Henne, Glockenblume, Goldrute und Sonnenhut, aber auch von Sommerblumen, nicht nur im Sommer eine Nahrungsquelle für Fluginsekten darstellen, sondern auch im Winter zahlreiche Tiere anlocken. Ein Abschneiden der Stauden und vieler einjähriger Blumen ist daher nicht sinnvoll und entspricht einem falsch verstandenen Ordnungssinn.
Blumen sorgen wie alle höheren Pflanzen mit der Ausbildung von Samen für ihre Vermehrung. Gerade damit bieten sie aber auch Vögeln, Kleinsäugern und Insekten, die im Garten überwintern, eine wichtige Nahrungsquelle. Während von den Samenständen der Blumen größtenteils Vögel profitieren, überwintern in hohlen Stängeln und in der Streuschicht am Boden zahlreiche Nützlinge des Gartens. Der Marienkäfer ist sicherlich der bekannteste unter ihnen.
Zusätzlich kann man mit Laub mulchen, auch unter Bäumen und Sträuchern werden die abgestorbenen Blätter aufgeschichtet. Das sich langsam zersetzende Laub der Eiche ist im angerotteten Zustand besonders gut zum Mulchen unter Rhododendren geeignet. Eine Abdeckung mit Reisig verhindert das Wegwehen und bietet gleichzeitig dem Igel ein Winterquartier.
Frostempfindliche Pflanzen wie der Schmetterlingsstrauch (Buddleia) und das Pampasgras erhalten als Abdeckung einen Kranz aus Laub. Kommt es im Januar/ Februar zu stärkeren Kahlfrösten, kann diese Schicht noch einmal verstärkt werden und bietet gleichzeitig vielen Insekten Schutz.
Im zeitigen Frühjahr ab Anfang März, bevor die Pflanzen wieder austreiben, werden mit der Heckenschere die verbliebenen Pflanzenteile abgeschnitten, ohne etwaige Neutriebe zu verletzen, und finden zusammen mit Laub zur Abdeckung, auf dem Kompost oder zum Mulchen der Baumscheiben Verwendung.