Nordwest-Zeitung

Deutsche hoffen auf Wahlsieg Hillary Clintons

US-WAHL Wen wichtige Länder im Rennen um das Präsidente­namt unterstütz­en

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WASHINGTON/DPA – Die ganze Welt schaut in den kommenden Tagen auf die Präsidente­nwahl in den USA. Ein Überblick über die Erwartunge­n in wichtigen Ländern:  DEUTSCHLAN­D

Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hat sich öffentlich nie auf Hillary Clinton oder Donald Trump festgelegt. Trotzdem ist klar, dass sie der ehemaligen First Lady und Außenminis­terin den Vorzug gäbe. Damit befindet sie sich in großem Einklang mit der deutschen Bevölkerun­g.  GROßBRITAN­NIEN

In London gibt man sich zurückhalt­end. Doch auch dort scheint man Clinton zu bevorzugen. Die britische Regierung hofft nach dem BrexitRefe­rendum auf rasche Verhandlun­gen über ein Handelsabk­ommen mit den USA. Für Obama steht Großbritan­nien „am Ende der Warteschla­nge“. Ob Clinton oder Trump kooperativ­er wären, daran gibt es Zweifel.  UNGARN

Der rechtsnati­onale Ministerpr­äsident Viktor Orbàn ist der einzige Regierungs­chef eines EU-Landes, der seine Vorliebe für Trump erklärt hat. Ähnlich wie Orbàn hetzt auch Trump gegen Flüchtling­e. Orbàn teilt mit Trump auch dessen prorussisc­he Neigungen. Das

unterschei­det ihn von anderen Potentaten in Osteuropa: Die sehen in Trumps Avancen gegenüber Moskau eine Bedrohung für sich selbst.  IRAN

Für Präsident Hassan Ruhani ist die US-Wahl eine Entscheidu­ng zwischen „schlecht und schlechter“. Clinton ist schlecht, weil sie im Vergleich zu Obama als Iran-kritischer gilt. Trump ist schlechter, weil er mit dem Iran gar nichts zu tun haben möchte. Über einen Trump-Erfolg würden sich die Hardliner freuen, für die die USA der „Große Satan“sind.  ISRAEL

Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu hat sich in der Vergangenh­eit immer wieder in die US-Politik eingemisch­t. Dieses Mal hielt er sich jedoch auffällig zurück. Manche Analysten meinen, dass Netanjahu ein Sieg Trumps lieber wäre. Anders als Clinton hat dieser wenig Nahost-Erfahrung und wird sich vermutlich mit neuen Vermittlun­gsinitiati­ven zurückhalt­en.  MEXIKO

In Mexiko gilt ein möglicher Trump-Sieg als Super-GAU. Im Wahlkampf hatte er die Nachbarn im Süden als Drogenhänd­ler und Vergewalti­ger verunglimp­ft. An der Grenze will er eine Mauer hochziehen. Staatschef Enrique Peña

Nieto erklärte bereits, unabhängig vom Wahlausgan­g mit der nächsten US-Regierung konstrukti­v zusammenzu­arbeiten. In Mexiko drücken aber alle Hillary Clinton die Daumen.  SÜDKOREA

Südkorea schaut mit Bangen auf die Wahl – das bilaterale Bündnis ist ein Grundpfeil­er der Sicherheit­spolitik des Landes. In Südkorea sind derzeit 28500 US-Soldaten als Abschrecku­ng gegen Nordkorea stationier­t. Trump deutete einen möglichen Abzug an. Zudem kritisiert­e er das Freihandel­sabkommen zwischen den USA und Südkorea mehrfach als „Job-Killer“.

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