Lies sieht große Chancen im Iran
Niedersächsische Repräsentanz am Sonntag in Teheran eröffnet
Die Vertretung soll wirtschaftliche und politische Kontakte vermitteln. Heimischen Firmen soll sie den Einstieg in den iranischen Markt erleichtern.
HANNOVER – Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hat am Sonntag in Teheran eine niedersächsische Repräsentanz eröffnet. Die Vertretung soll wirtschaftliche und politische Kontakte vermitteln und heimischen Firmen den Einstieg in den iranischen Markt erleichtern. Damit übernehme Niedersachsen bei Kontakten in den Iran eine Vorreiterrolle, so Lies.
Im Iran standen diplomatische Treffen sowie Gespräche mit Vertretern des Energieministeriums und der iranischen Staatsreederei an. Zudem sprach Lies bei einer Versammlung der Deutsch-Iranischen Industrie- und Handelskammer. Niedersachsen sei das erste deutsche Bundesland mit eigenem Büro in Teheran.
Gerade für die niedersächsischen Unternehmen biete der Iran große Chancen, betonte Lies. „Mit unserem Büro vor Ort zeigen wir, dass wir auf den Iran als wichtigen wirtschaftlichen Partner setzen“, erklärte Lies weiter. Homayoun Haeri, der Berater des iranischen Energieministers, ist zuversichtlich, dass „die Verhandlungen während des Besuchs auch in die Praxis umgesetzt werden“.
Nach dem Wiener Atomabkommen vom Juli 2015 und der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen rechneten sowohl der Iran als auch Deutschland mit lukrativen Geschäften und nahmen Kontakt auf. Die Iraner wollen nach zehn Jahren Sanktionen wieder Waren und Technologie „made in Germany“.
Der von beiden Seiten erhoffte Durchbruch blieb aber aus. Hauptgrund sind laut iranischen Außenministeriums deutsche und europäische Großbanken, die wegen bestehender Strafmaßnahmen der USA keine Iran-Deals finanzieren wollen. Konkrete Verträge können wegen der Bankprobleme nicht unterzeichnet werden.
Minister Lies wünscht sich vor allem eine Zusammenarbeit im Netzausbau, bei erneuerbaren Energien und bei der Sicherung der Wasserversorgung.
KOMMENTAR, SEITE 4
P