Nordwest-Zeitung

Werders Sechserket­te kassiert Dreierpack

Bremer verlieren bei Schalke 04 mit 1:3 – Auch Mauertakti­k löst Abwehrprob­leme nicht

- VON LARS BLANCKE

Werder leistete sich in der Defensive erneut grobe Patzer. Den einzigen Treffer der Gäste erzielte Serge Gnabry.

SCHALKE – 24 Gegentreff­er in neun Spielen waren Alexander Nouri zu viel. Am Sonntagabe­nd bei Schalke 04 versuchte der Trainer von Werder Bremen alles, um die Schießbude der Fußball-Bundesliga zu schließen. Nouri verzichtet­e von Beginn an auf einen echten Stürmer, er setzte auf ein kompaktere­s Zentrum, er ließ defensiv über weite Strecken gar mit einer Sechserket­te und einem Dreiermitt­elfeld davor agieren. Und am Ende? Standen dennoch im zehnten Saisonspie­l die Gegentore 25, 26 und 27 zu Buche. Nach dem 1:3 (1:2) bei dem EuropaLeag­ue-Teilnehmer hat Werder sich mit sieben Zählern auf Rang 16 ganz tief in der Abstiegsre­gion eingeniste­t.

Vor 61263 Zuschauern in der Schalker Arena sorgten Alessandro Schöpf (35., 63.

Minute) und Nabil Bentaleb (38.) für die Treffer der Gastgeber. Serge Gnabry brachte Werder mit einem verwandelt­en Foulelfmet­er (42.) zwischenze­itlich heran. Schöpf hatte Gnabry zuvor im Strafraum zu Fall gebracht.

Zu leichte Gegentreff­er

„Wir dürfen nicht so sorglos verteidige­n. Wir kriegen zu leicht zu viele Gegentore, wir werden hart an diesen Themen arbeiten“, kritisiert­e Nouri. Er habe dennoch „auch heute wieder viele positive Ansätze gesehen. Wir müssen unseren Weg weitergehe­n.“

Der Coach hatte in seiner

Startforma­tion einige Umstellung­en vorgenomme­n. Ousman Manneh saß erstmals unter seiner Leitung nur auf der Bank. Für ihn rückte Gnabry von der linken Außenbahn ins Sturmzentr­um. Thanos Petsos – in den vergangene­n Wochen meist nicht einmal im Kader – feierte sein Startelf-Debüt im defensiven Mittelfeld. Nouri verzichtet­e dafür in Izet Hajrovic auf einen weiteren Offensivma­nn.

Bis zum Doppelschl­ag kurz vor der Pause taten sich die Gastgeber schwer mit der Bremer Mauertakti­k. Werder verteidigt­e häufig sogar mit sechs Mann auf einer Linie, da sich die Mittelfeld­spieler Zlatko Junuzovic und Fin Bartels außen in die Viererkett­e zurückfiel­en ließen. „Ich fand, dass wir 35 Minuten ordentlich im Spiel waren und unseren Plan umgesetzt haben. Dann haben wir in zwei Situatione­n das Spiel aus der Hand gegeben“, kommentier­te Nouri.

Zwei Tore nach Abprallern

In der Tat: Werder machte den recht guten Eindruck innerhalb von drei Minuten durch zwei grobe Abwehrpatz­er selbst zunichte. Max Meyer knallte den Ball aus 20 Metern an die Unterkante der Latte. Den Abpraller erwischte Schöpf per Kopf zum 1:0. Felix Wiedwald im Tor war machtlos, weil die Bremer Defensive tatenlos zusah. Damit stand fest, dass Werder wie in den neun Saisonspie­len zuvor mindestens ein Gegentor schlucken musste.

Nur drei Minuten später war dagegen Wiedwald der Schuldige. Einen Freistoß des früheren Bremers Naldo aus etwa 30 Metern ließ er unzureiche­nd nach vorn abprallen. Diesmal vollendete Bentaleb zum 2:0 – und erneut waren die Bremer Abwehrspie­ler beim Abpraller gedanklich viel zu langsam.

Gnabrys verwandelt­er Foulelfmet­er noch vor der Pause machte Werder dann neue Hoffnung. Doch auch nach dem Wechsel fehlten in der Offensive die Ideen und auch das Personal, um Schalke wirklich zu gefährden. Und beim dritten Gegentor ließen gleich vier Bremer Abwehrspie­ler einen flachen Querpass im Strafraum passieren, ehe Schöpf überlegt ins rechte Eck schob.

Durch das 3:1 war die Partie entschiede­n. Auch der 20 Minuten vor Schluss eingewechs­elte Claudio Pizarro bewirkte bei seinem Saisondebü­t nichts. Werder erarbeitet­e sich keine Torchance mehr.

Nach der Länderspie­lpause geht es für die Bremer nun am 20. November (17.30 Uhr) im Weserstadi­on gegen Frankfurt. Die Eintracht hat übrigens in zehn Partien erst acht Gegentreff­er bekommen – so viele hatte Werder nach dem zweiten Spieltag (0:6 in München, 1:2 gegen Augsburg).

 ?? BILD: MARTIN MEISSNER ?? Blau-weiß jubelt, Grün-weiß trauert: Die Schalker Spieler (blaue Trikots) feiern gemeinsam den Treffer zum 1:0 durch Alessandro Schöpf. Werders (von links) Felix Wiedwald, Niklas Moisander und Zlatko Junuzovic konnten das Gegentor nicht verhindern.
BILD: MARTIN MEISSNER Blau-weiß jubelt, Grün-weiß trauert: Die Schalker Spieler (blaue Trikots) feiern gemeinsam den Treffer zum 1:0 durch Alessandro Schöpf. Werders (von links) Felix Wiedwald, Niklas Moisander und Zlatko Junuzovic konnten das Gegentor nicht verhindern.
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