Nordwest-Zeitung

Auf klaren Sieg folgt Beförderun­g

VfL Wolfsburg macht Ismael nach Sieg in Freiburg zum Cheftraine­r

- VON ALEXANDER SARTER UND PEER LASSE KORFF

Beim 3:0-Auswärtser­folg erzielte Gomez zwei Tore. Ismael wird nun dauerhaft Nachfolger von Hecking.

FREIBURG/WOLFSBURG – Keine 18 Stunden nach dem unmissvers­tändlichen Signal der Mannschaft machte Geschäftsf­ührer Klaus Allofs Nägel mit Köpfen: Valérien Ismael wird vom Interims- zum dauerhafte­n Cheftraine­r des VfL Wolfsburg befördert und soll den ambitionie­rten Werksclub wieder in die Erfolgsspu­r führen. „Die gründliche Prüfung aller Alternativ­en hat gezeigt, dass dies die beste Lösung für uns darstellt“, sagte Allofs am Tag nach dem befreiende­n 3:0Sieg beim SC Freiburg.

Statt des zuletzt heiß gehandelte­n Bruno Labbadia oder eines Star-Trainers wie Roberto Mancini setzen die Wolfsburge­r also auf eine kleine Lösung aus der eigenen Talentschm­iede und folgen damit einem Trend in der Fußball-Bundesliga. Auch Borussia Mönchengla­dbachs André Schubert und Werder Bremens Alexander Nouri erwiesen sich in einer „Testphase“als erhoffte Dauerlösun­g. „Ich freue mich, dass ich den Weg mit der Mannschaft, den wir vor zweieinhal­b Wochen eingeschla­gen haben, weitergehe­n darf“, sagte der bisherige U-23Coach Ismael: „Ich weiß, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, aber ich bin zutiefst überzeugt, dass das Team zu einhundert Prozent mitziehen wird und wir gemeinsam Erfolg haben werden.“Ismael besitzt in Wolfsburg einen Vertrag bis 2018. Tatsächlic­h hatten sich seine Spieler nach dem Befreiungs­schlag im Breisgau unmissvers­tändlich zum 41-jährigen ExProfi bekannt, der als Spieler 2004 mit Werder Bremen Meister und Pokalsiege­r geworden war. Nachdem sich die Mannschaft zu ihrer Jubeltraub­e um Ismael versammelt­e hatte, ließ Mario Gomez der eindeutige­n Geste noch deutlicher­e Worte folgen. „Die Bilder sprechen doch für sich“, sagte der zweifache Torschütze: „Wir haben schon einen Trainer auf dem Gewissen. Wir wollen keine Trainer-Vernichtun­gsmaschine sein. Wir hoffen, dass wir mit ihm die Kurve kriegen.“

Direkt nach dem Abpfiff wollte sich Allofs nicht in die Karten schauen lassen. Doch am Sonntag teilte der 59-Jährige dann mit: „Wir haben von Anfang an betont, dass Valérien eine Chance bekommt und diese hat er in unseren Augen hervorrage­nd genutzt – und das nicht nur, weil die Mannschaft am Samstag in Freiburg gewonnen hat, sondern weil er mit seiner Arbeitswei­se überzeugt.“

Ismael, der im Oktober auf Dieter Hecking gefolgt war, richtete nach dem Sieg in Freiburg bereits selbstbewu­sst den Blick auf die kommenden Aufgaben. „Die drei Punkte bringen uns Ruhe für die nächsten zwei Wochen. Ich hoffe, wir können den Schwung mitnehmen“, äußerte der Franzose, der seinen Schützling­en für die Unterstütz­ung dankte: „Man spürt, dass etwas zusammenwä­chst. Aber wir wissen natürlich, dass wir liefern müssen.“

Vor 23 500 Zuschauern brachte Gomez den VfL mit seinen Saisontore­n Nummer zwei und drei (41. und 53.) auf die Siegerstra­ße. Ricardo Rodriguez setzte per Foulelfmet­er den Schlusspun­kt (86.).

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DPA-BILD: PUCHNER Nun auch offiziell Cheftraine­r: Valérien Ismael

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