Luftbuchungen
Wenn der niedersächsische CDU-Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl, Bernd Althusmann, Schul- und Bildungspolitik seiner Partei zur Chefsache macht, dann steckt dahinter nicht nur der Führungsanspruch eines Parteivorsitzenden. Der ehemalige Kultusminister plant ganz offensichtlich, Bildungsfragen zu einem Schwerpunkt seiner Wahlkampfkampagne zu machen.
Eine durchaus verständliche Strategie. Die unglücklich agierende amtierende SPD-Kultusministerin Frauke Heiligenstadt bietet jede Menge Angriffsflächen. Erinnert sei nur an die katastrophale Entscheidung, die Stundenverpflichtung für Gymnasiallehrer heraufzusetzen. Protestwellen und ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts fegten diese Pläne hinweg. Völlig zu Recht.
Aber so kritisch Althusmann mit der rot-grünen Bildungspolitik umgeht, ebenso kritisch muss sich der Spitzenkandidat Fragen nach der Finanzierung seiner Wünsch-Dir-Was-Liste in der Schulpolitik stellen lassen. Bessere Schulen, Unterrichtsgarantie, Ganztag und vor allem mehr Lehrer kosten Geld. Woher nehmen? Solche Vorhaben mit Umschichtungen im System finanzieren zu wollen, erinnert fatal an Luftbuchungen. Seriös ist das nicht.
@ Den Autor erreichen Sie unter Reichenbachs@infoautor.de