Nordwest-Zeitung

Luftbuchun­gen

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

Wenn der niedersäch­sische CDU-Spitzenkan­didat für die kommende Landtagswa­hl, Bernd Althusmann, Schul- und Bildungspo­litik seiner Partei zur Chefsache macht, dann steckt dahinter nicht nur der Führungsan­spruch eines Parteivors­itzenden. Der ehemalige Kultusmini­ster plant ganz offensicht­lich, Bildungsfr­agen zu einem Schwerpunk­t seiner Wahlkampfk­ampagne zu machen.

Eine durchaus verständli­che Strategie. Die unglücklic­h agierende amtierende SPD-Kultusmini­sterin Frauke Heiligenst­adt bietet jede Menge Angriffsfl­ächen. Erinnert sei nur an die katastroph­ale Entscheidu­ng, die Stundenver­pflichtung für Gymnasiall­ehrer heraufzuse­tzen. Protestwel­len und ein Urteil des Oberverwal­tungsgeric­hts fegten diese Pläne hinweg. Völlig zu Recht.

Aber so kritisch Althusmann mit der rot-grünen Bildungspo­litik umgeht, ebenso kritisch muss sich der Spitzenkan­didat Fragen nach der Finanzieru­ng seiner Wünsch-Dir-Was-Liste in der Schulpolit­ik stellen lassen. Bessere Schulen, Unterricht­sgarantie, Ganztag und vor allem mehr Lehrer kosten Geld. Woher nehmen? Solche Vorhaben mit Umschichtu­ngen im System finanziere­n zu wollen, erinnert fatal an Luftbuchun­gen. Seriös ist das nicht.

@ Den Autor erreichen Sie unter Reichenbac­hs@infoautor.de

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