Nordwest-Zeitung

Im Grunde richtig

- VON FRIEDEMANN DIEDERICHS, BÜRO WASHINGTON Leserzusch­riften auch an: leserforum@NWZmedien.de

So wenig geeignet der Augenblick war, das leidige Thema Verteidigu­ngsausgabe­n so unverblümt auf den Tisch zu legen – im Prinzip kann man das Drängen des USPräsiden­ten nachvollzi­ehen. Europa hinkt mit seinen Leistungen weiter deutlich hinterher. Man verlässt sich auch in Berlin weiter darauf, dass es der große Bruder USA im Krisenfall schon richten werde. Und was die Partner Washington anzubieten haben, hat oft grobe Mängel – siehe die seit Langem unter Führungsde­fiziten leidende Bundeswehr – oder ist politische­n Beschränku­ngen wie beim Anti-TerrorKamp­f ausgesetzt, dem die Nato jetzt zumindest formell beigetrete­n ist.

Eine faire Lastenteil­ung war dies noch nie. Trump dürfte deshalb auch bewusst ein klares Bekenntnis zum Beistands-Artikel der Nato vermieden haben. Frei nach der Devise: erst einmal sehen, ob die Partner nun in Sachen Rüstungsbu­dgets nachziehen. Auch das ist Trump: mehr der Geschäftsm­ann als ein berechenba­rer Politiker.

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