Im Grunde richtig
So wenig geeignet der Augenblick war, das leidige Thema Verteidigungsausgaben so unverblümt auf den Tisch zu legen – im Prinzip kann man das Drängen des USPräsidenten nachvollziehen. Europa hinkt mit seinen Leistungen weiter deutlich hinterher. Man verlässt sich auch in Berlin weiter darauf, dass es der große Bruder USA im Krisenfall schon richten werde. Und was die Partner Washington anzubieten haben, hat oft grobe Mängel – siehe die seit Langem unter Führungsdefiziten leidende Bundeswehr – oder ist politischen Beschränkungen wie beim Anti-TerrorKampf ausgesetzt, dem die Nato jetzt zumindest formell beigetreten ist.
Eine faire Lastenteilung war dies noch nie. Trump dürfte deshalb auch bewusst ein klares Bekenntnis zum Beistands-Artikel der Nato vermieden haben. Frei nach der Devise: erst einmal sehen, ob die Partner nun in Sachen Rüstungsbudgets nachziehen. Auch das ist Trump: mehr der Geschäftsmann als ein berechenbarer Politiker.
@ Den Autor erreichen Sie unter forum@infoautor.de