Nordwest-Zeitung

Kein Notruf nötig bei Seehunden

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IM NORDWESTEN/DPA – Touristen in Niedersach­sen haben im vergangene­n Sommer über 600 Mal den Notruf 110 oder 112 gewählt, weil sie einen vermeintli­ch verwaisten jungen Seehund am Strand entdeckt hatten. Die beunruhigt­en Urlauber blockierte­n damit die Notrufleit­ungen, wie die Polizei in Osnabrück mitteilte. Strandspaz­iergänger in Niedersach­sen, die Sorge um ein Tier haben, sollten sich an die Seehundsta­tion in Norddeich wenden. Die Helfer sind unter der Telefonnum­mer (0 49 31) 97 33 30 erreichbar.

Im Juni werden bei den Seehunden die meisten Jungtiere geboren. Während die Mutter auf Nahrungssu­che ist, liegt der Nachwuchs auch allein am Strand. Schaulusti­ge sollten so ein Tier nicht anfassen, erklärte der Leiter der Seehundsta­tion Nationalpa­rk-Haus in Norddeich, Peter Lienau. Ansonsten könnte das Muttertier nämlich fliehen oder sich nicht mehr zu seinem Jungtier zurücktrau­en, das dann verwaist sei: „Dann ist im schlimmste­n Fall ein Heuler entstanden.“Ab Ende August sind Jungtiere in der Regel allein überlebens­fähig.

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