Kalte Brise für Fachmarkt-Plan
Unternehmer Löschau will in weiteren Standort investieren – Stadt überrascht mit neuen Forderungen
OLDENBURG/CKI – Michael und Birthe Löschau haben ihr Fachgeschäft für Floristik, Raumbegrünung und Dekoration am Melkbrink in den vergangenen 17 Jahren immer weiter ausgebaut. Rund 550 Quadratmeter stehen mittlerweile zur Verfügung. Die Expansion soll weitergehen. Doch am Stammsitz sehen die städtischen Leitlinien keinen Spielraum mehr.
Deshalb treibt der Familienbetrieb, der 2018 sein 100jähriges Bestehen feiert, Pläne zum Bau eines zusätzlichen, deutlich größeren Standortes voran. Im Stadtnorden, am Stubbenweg, soll ein weiterer Markt entstehen – 2000 qm sind geplant. Das Geschäft soll einen anderen Schwerpunkt erhalten und das Sortiment am Melkbrink ergänzen. „Die Stadt begleitet die Pläne positiv“, berichtet Löschau.
Doch eine Mail des Stadtplanungsamtes vom vergangenen Mittwoch hat den Unternehmer aufgeschreckt.
Löschau wollte wissen, ob das Ja im Bauausschuss zum geplanten Gartenfachmarkt Ostmann Folgen für sein eigenes Projekt hat. Das Amt beantwortet die Mail mit dem Hinweis, es gebe keine neuen rechtlichen Voraussetzungen. Allerdings wird der Unternehmer aufgefordert, eine Bauvoranfrage zu stellen. Dann erhalte er eine rechtlich bindende Aussage. Löschau verwundert: „Im vergangenen Jahr wurde mir schriftlich mitgeteilt, eine Bauvoranfrage sei nicht nötig.“Der 49-Jährige ist in Sorge: Macht eine Genehmigung der Ansiedlung bei Möbel Buss seine Pläne im Stadtnorden zunichte? Die
Sorge wird genährt durch die Aussage der Stadt, mit den für Ostmann geplanten 14000 qm sei das Entwicklungspotenzial für Gartenmärkte in Oldenburg ausgeschöpft. Löschau: „Was bedeutet die Höchstgrenze von 14 000 qm für künftige Gartenmarkt-Projekte in Oldenburg? Sind außer dem Gartenfachmarkt bei Möbel Buss dann noch neue Flächen möglich?“
Die Stadtverwaltung tritt Löschaus Sorge entgegen. Der Ostmann-Beschluss werde sich nicht negativ auf sein Vorhaben auswirken, versicherte
Stadtsprecher Reinhard Schenke. Mit einer Bauvoranfrage habe Löschau die Möglichkeit, „die für ihn relevanten Fragestellungen zu Verkaufsflächen und Sortimenten abzuklären“. Warum das Bauamt im vergangenen Jahr erklärt hatte, eine Bauvoranfrage sei nicht notwendig, ließ Schenke offen.
Am Montag (18 Uhr, PFL) will der Rat über die Ansiedlung von Ostmann bei Möbel Buss entscheiden. Mit den Stimmen von CDU und SPD hatte der Bauausschuss bereits grünes Licht gegeben.