May will Terror ausrotten
Sieben Todesopfer in London – Pistorius in Ð: Prävention stärken
Nach dem Anschlag von London nimmt Großbritannien Extremisten ins Visier. In Manchester setzen 50 000 Menschen ein Zeichen gegen Terror.
LONDON/MANCHESTER – Nach drei schweren Terroranschlägen in kurzer Folge schlägt Großbritannien einen deutlich härteren Kurs gegen den radikalen Islamismus ein. „Jetzt reicht’s“, sagte Premierministerin Theresa May nach dem Anschlag vom Pfingstwochenende mit sieben Toten. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte in der Nacht zum Montag die Tat für sich. Die Regierungschefin kündigte an, sie wolle den Extremismus
in der britischen Gesellschaft „ausrotten“.
May plant unter anderem eine schärfere Überwachung von Internet und Messengerdiensten: „Wir können und wir dürfen nicht so tun, als ob alles einfach so weitergehen könnte. Etwas muss sich ändern.“
Die Londoner Polizeichefin Cressida Dick teilte mit, am Sonntag seien zwölf Personen festgenommen worden, fünf Männer und sieben Frauen im Alter zwischen 19 und 60 Jahren. Die Briten wählen am Donnerstag ein neues Parlament. Ein Gedenkkonzert mit 50 000 Besuchern setzte in Manchester ein Zeichen gegen Terror.
Für Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) zeigt das Attentat, dass zu allem bereite Terroristen nicht immer aufzuhalten seien. Die Radikalisierung verlaufe „über das Internet und ist damit international. Ich fordere einen stärkeren Austausch über Antiradikalisierungsprojekte auf europäischer und internationaler Ebene und eine abgestimmte Definition von Gefährdern“, sagte Pistorius im Gespräch mit der Ð. „Unsere Haltung muss von Stärke, Zusammenhalt und auch einer Portion Trotz geprägt sein – indem wir erst recht so weiterleben, wie wir es wollen“, sagte er. INTERVIEW, SEITE 4 HINTERGRUND, SEITE 5 PANORAMA, SEITE 7