Nordwest-Zeitung

Geldsegen für die Kommunen

Über vier Milliarden Euro werden 2017 in Niedersach­sen verteilt

- VON MATTHIAS BRUNNERT

7ie Höhe der Zahlungen an die einzelnen Regionen ist unterschie­dlich. Im Schnitt gibt es pro Bürger Zuweisunge­n von 520 Euro. 7ie Stadt 7elmenhors­t erhält 895 Euro.

HANNOVER/EMDEN/DELMENH O RST /WILH ELMSH AV EN – Niedersach­sens Kommunen erhalten in diesem Jahr aus dem kommunalen Finanzausg­leich so viel Geld wie nie zuvor. Insgesamt werden 4,14 Milliarden Euro verteilt, 7,6 Prozent mehr als im vergangene­n Jahr. Das berichtet das Statistisc­he Landesamt.

Im Schnitt bekommen die Kommunen damit in diesem Jahr für jeden Bürger Zuweisunge­n von 520 Euro. Die Höhe der tatsächlic­hen Zahlungen

ist allerdings regional sehr unterschie­dlich: Das meiste Geld pro Kopf fließt mit 916 Euro je Einwohner in den eher struktursc­hwachen Landkreis Lüchow-Dannenberg und seine Gemeinden. Es folgen die kreisfreie­n Städte Delmenhors­t (895 Euro) und Wilhelmsha­ven (864 Euro) sowie die Landkreise Uelzen (689

Euro), Goslar (680 Euro) und Northeim (676 Euro je Einwohner). Das wenigste Geld aus dem Finanzausg­leich landet wegen der hohen Finanzkraf­t der Stadt in Wolfsburg – dort sind es nur 51 Euro pro Einwohner. Die VW-Stadt erhält damit lediglich das Geld für die staatliche­n Aufgaben, die den Kommunen per Gesetz auferlegt werden – etwa Maßnahmen zur Gefahrenab­wehr. In der Rangliste der Kommunen mit den niedrigste­n Zuweisunge­n folgen die kreisfreie Stadt Emden (205 Euro pro Einwohner), der Landkreis Vechta und seine Gemeinden (259 Euro) sowie die Landeshaup­tstadt Hannover. Diese erhält pro Einwohner 287 Euro.

Der Finanzausg­leich soll die unterschie­dliche Steuerkraf­t der Kommunen ausgleiche­n. Das Verfahren soll aber auch gewährleis­ten, dass eine arme Gemeinde am Ende nicht besser gestellt ist als eine vor dem Finanzausg­leich reichere Gemeinde.

Die Gesamthöhe des vom Land zu verteilend­en Geldes ergibt sich aus der Höhe der erwarteten Steuereinn­ahmen. Die jährliche Gesamtsumm­e der in Niedersach­sen verteilten Zuweisunge­n hat sich in den beiden vergangene­n Jahrzehnte­n nahezu verdoppelt.

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