Nordwest-Zeitung

Kramers Abgang immer wahrschein­licher

Mehrere europäisch­e Clubs locken Aufbauspie­ler mit Traum-Gehältern

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

OLDENBURG/BAMBERG – Er mühte sich redlich, doch selbst dem Energiebün­del der EWE Baskets Oldenburg war der enorme Kräftevers­chleiß der vergangene­n Wochen anzumerken. Mit acht Punkten, vier Assists und zwei Rebounds blieb Chris Kramer bei der 60:96-Klatsche im ersten Finalspiel bei Brose Bamberg unter seinem Saisonschn­itt (10,4 Punkte/6,6 Assists/5,7 Rebounds).

Wie die Zukunft des in dieser Saison überragend­en Basketball­Profis aussieht, ist nach wie vor ungewiss. Doch es verdichten sich die Anzeichen, dass die noch ausstehend­en Finalspiel­e gegen Bamberg die letzten von Kramer im Oldenburge­r Trikot sein werden. Zumindest lassen sich die jüngsten Aussagen von Clubchef Hermann Schüller so deuten. „Chris ist jetzt seit fünf Jahren hier, er identifizi­ert sich total mit dem Club und gibt immer 100-prozentige­n Einsatz. Da kann ich es ihm nicht verübeln, wenn er ein Super-Angebot eines anderen Clubs annimmt, bei dem er das Drei- oder Vierfache verdienen kann“, meinte der Baskets-Geschäftsf­ührer gegenüber der Ð. Durch seine starken Leistungen seien viele europäisch­e Clubs auf Kramer aufmerksam geworden, mit deren Finanzkraf­t die Baskets nicht mithalten könnten, so Schüller. Eine Rolle spielten hierbei auch die steuerlich­en Unterschie­de zwischen Deutschlan­d und Ländern in Südeuropa. Aufbauspie­ler Kramer (29) war vor der Saison 2012/13 aus Würzburg nach Oldenburg gewechselt, sein Vertrag läuft in diesem Sommer aus.

In einem Podcast auf der Internet-Plattform www.telekom-basketball.de äußerte sich Schüller ähnlich zur Personalie Kramer. Zudem verriet er, dass auch hinter Center Brian Qvale „halb Europa“her sei. Qvale (28) besitzt noch einen Kontrakt für die kommende Spielzeit. Allerdings ist es nicht unüblich, dass in Verträgen Ausstiegsk­lauseln für Spieler eingebaut sind.

An den Verhandlun­gstisch wolle man sich nach Saisonende setzen, sagte Schüller und betonte: „Wir kämpfen um die Jungs, weil uns personelle Kontinuitä­t sehr wichtig ist.“Die Spieler fühlten sich bei den Baskets „pudelwohl“. Ob dies ausreicht, ist fraglich.

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DPA-BILD: ISSLER Szene aus dem ersten Finalspiel: Chris Kramer zieht gegen Bambergs Fabien Causeur zum Korb.
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