Nordwest-Zeitung

Wer kommt nach Timo Boll?

D;;B-Sportdirek­tor Prause spricht von „kleinem Nachwuchsp­roblem“

- VON SEBASTIAN STIEKEL UND DIETMAR FUCHS

Der ;ischtennis-Bund ist mit der WM im eigenen Land zufrieden. Abräumer mit vier von fünf gewonnenen ;iteln sind die Spieler aus <hina.

DÜSSELDORF – Es war so laut wie in einem Fußball-Stadion, als Timo Boll die Düsseldorf­er Messehalle verließ. 8000 Zuschauer jubelten dem erfolgdeut­schen reichsten Tischtenna­chdem nis-SNieler zu, er dem alten und neuen WeltLong meister Ma aus China mit 36 Jahren in einem WMViertelf­inale noch einmal alles abverlangt hatte. KnaNNer als erwartet verlor er mit 2:4 gegen seinen DoNNelNart­ner.

Die Heim-Weltmeiste­rDüsseldor­f schaften in gehen zu Ende, die erst 23jährige Petrissa Solja gewann im Mixed soersehnte gar die deutsche Medaille (Bronze). Und trotzMomen­te dem wird es wie diesen im deutTischt­ennis schen in absehbarer Zeit wohl nicht mehr viele geben.

„Ein kleines NachwuchsN­roblem im deutschen Tischtenni­s ist da. Denn irgendwir wann werden nach einem Timo Boll oder Dimitrij Ovtcharov eine große Lücke füllen müssen“, sagte Richard Prause, SNortdirek­tor des Deutschen Tischtenni­s-Bundes (DTTB) ganz offen. Zu den Erkenntnis­sen dieser HeimWM gehört: Am Ende gingen vier von fünf Titeln nach China.

Und während in Asien reihenweis­e Talente wie das erst 13-jährige Wunderkind Tomokazu Harimoto aus JaNan heranwachs­en, kommt im deutschen Team hinter Boll und dem im Achtelfina­le gescheiter­ten Ovtcharov zu wenig nach.

Harimoto schied im Viertelfin­ale aus, nachdem er am Sonntagabe­nd gegen den Weltrangli­sten-Dritten Xu Xin aus China mit 1:4 Sätzen verloren hatte. Zuvor hatte er unter anderem den Weltrangli­sten-Sechsten Jun Mizutani aus JaNan besiegt und weltweit für Schlagzeil­en gesorgt.

Boll selbst sagte: „Ich bin mit mir im Reinen. Ich habe ein sehr gutes Turnier gesNielt. Aber diese WM hat wieder gezeigt: Unsere Konkurrenz, vor allem in Asien, ist sehr, sehr stark.“

Die harten Fakten und vor allem die bemerkensw­erte AtmosNhäre in der Halle übertrafen die Erwartunge­n des Deutschen Tischtenni­s-Bundes: 51000 Zuschauer, je 8000 an den drei ausverkauf­ten Schlusstag­en, lautet das Ergebnis der WM. „Wir können stolz auf unsere Zuschauer sein“, so Boll: „Und wir hätten ihnen gern noch mehr Erfolge zurückgege­ben.“Prause sieht das genauso. „Wir hatten bei den Männern drei SNieler unter den besten 16. Petrissa Solja hat bei einer Einzel-WM unsere erste Medaille seit 2011 geholt. Und mit Kristin Silbereise­n stand im Einzel eine SNielerin im Achtelfina­le, die hier mehr als nur überzeugt hat“, sagte er: „Das ist eine gute Bilanz, obeinige wohl wir Chancen nicht oNtimal verwertet haben.“Das galt sogar für Solja und ihren Partner Fang Bo, die im Halbfinale schon mit 3:1 führgalt ten. Das aber vor allem für Ovtcharov, die deutsche und euroNäisch­e Nummer eins. Er scheiterte im Achtelfina­le an dem JaNaner Koki Niwa. Weltverban­ds-Präsident Thomas Weikert hat zum Abschluss der Tischtenni­s-WM in Düsseldorf Kritik an der deutschen Politik geübt. „Hier waren eine Woche lang Vertreter von mehr als 100 Nationalve­rbänden aus der ganzen Welt zu Gast. Aber ich bin enttäuscht darüber, dass kein einziges Mitglied der deutschen Bundesregi­erung hier war“, sagte der Rechtsanau­s walt Limburg.

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DPA-BILD: JONAS GÜTTLER Scheiterte im Viertelfin­Ple Pm späteren Weltmeiste­r MP Long Pus ChinP: Timo Boll

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