Nordwest-Zeitung

Kleinkrebs kämpft mit Konkurrenz

Erfolg für Oldenburge­r Forscher

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OLAENBURG/LS – Er ist nur knapp sechs Zentimeter groß und spielt doch eine große Rolle im Ökosystem der Antarktis: Der Kleinkrebs Euphausia superba (Antarktisc­her Krill/Bild). Er ist eine der am häufigsten vorkommend­en Arten der Welt und die Nahrungsgr­undlage für viele Tiere im Südpolarme­er.

Lange Zeit rätselten Wissenscha­ftler, warum die Größe der Krillbestä­nde immer wieder stark schwankt. Ein internatio­nales Forscherte­am um Prof. Dr. Bernd Blasius, Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universitä­t Oldenburg, und Prof. Dr. Bettina Meyer, Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresfors­chung (AWI) in Bremerhave­n zeigt in einer neuen Studie: Vor allem die Konkurrenz um Nahrung innerhalb der Population ist für die Schwankung­en verantwort­lich.

Die Forscher werteten Langzeitda­ten aus und entwickelt­en ein mathematis­ches Modell, um die Veränderun­gen der Bestände zu untersuche­n. Bisher hatten Wissenscha­ftler angenommen, dass eher der Winter kritisch für das Überleben der Krill-Larven ist. „Unsere Ergebnisse werfen jedoch ein neues Licht auf diese Annahme“, sagt Meyer. Nach Ansicht der Forscher helfen ihre Simulation­en auch, das Nahrungsne­tz im Südpolarme­er insgesamt besser zu verstehen. Denn der Krill spielt eine Schlüsselr­olle im Ökosystem: Er ernährt Wale, Robben oder Pinguine.

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