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Viele Menschen leiden unter chronischen Schmerzen, für die es auf den ersten Blick keine Erklärung gibt. Oft liegt dann eine behandlungsbedürftige psychosomatische Erkrankung vor.
NEUENKIRCHEN – Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in Deutschland 23 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen leben. In über 50 Prozent der Fälle korrespondiert der immer wiederkehrende oder dauerhafte Schmerz mit einer psychischen Erkrankung. Bei der Suche nach der Ursache ist immer eine ganzheitliche Behandlung erforderlich. Die Medizin geht heute davon aus, dass einerseits die Psyche einen Einfluss auf körperliche Erkrankungen haben kann und zum anderem oftmals die Organerkrankung mitentscheidend für das Entstehen psychischer Erkrankungen ist.
Die Psychosomatik versteht den Menschen als eine Einheit aus Seele, Körper und sozialen Beziehungen. Erkrankungen und Gesundheit sind demnach kein Gegensatz, sondern stehen in einer engen dynamischen Wechselwirkung zueinander. Ein lange Zeit drückendes seelisches oder psychosoziales Problem kann das Entstehen einer körperlichen Erkrankung verursachen. Ebenso können organische Leiden psychische Störungen auslösen. Auf der anderen Seite kann eine Besserung der psychischen bzw. körperlichen Beschwerden eine Befreiung von den dadurch ausgelösten Folgeerkrankungen bewirken.
Weg zur Linderung
„Wenn man das im Blick hat, kann man Patienten mit einer psychosomatischen Erkrankung meistens gut helfen“, berichtet Dr. Lothar Neitzel, Ärztlicher Direktor der Clemens-August-Klinik, Fachklinik für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Neuenkirchen (Kreis Vechta). Gerade bei Schmerzpatienten sei häufig die Psychosomatik der Schlüssel auf dem Weg zur Linderung oder Heilung.
Bevor man einen Schmerz verspürt, laufen im Organismus in kürzester Zeit sehr komplexe Prozesse ab. Neurobiologisch Dr. Lothar Neitzel behandelt mit seinem Team in der Clemens-August-Klinik zahlreiche Patienten mit schweren psychosomatischen Erkrankungen.
Wie stark
ein Schmerz ist und wie lange man damit leben muss, kann von vielen Faktoren abhängen. Die Psychosomatik hat alle Prozesse im Blick, die das Entstehen psychischer und körperlicher Leiden beeinflussen können, erklärt Dr. Lothar Neitzel: „Wir sehen den ganzen Menschen und nicht nur das Körperteil, an dem sich der Schmerz gerade manifestiert.“
wird das als Neuroplastizität bezeichnet. Letztlich ist der Schmerz eine Warnmeldung vor einem akuten oder drohenden Schaden für den Organismus“, erklärt Dr. Neitzel. Schmerzen entstehen als Folge einer entsprechenden Meldung an das Gehirn, das wiederum über einer Vielzahl der auf der Haut und im Körperinneren angesiedelten Schmerzrezeptoren über eine Verletzung oder ein anderes schmerzauslösendes Problem informiert wird.
Anders als etwa nach einem Insektenstich oder einem Boxhieb lassen sich organisch bedingte Schmerzen oft nicht von psychogenen Schmerzen abgrenzen. Vor allem nach einer schon lange Zeit bestehenden Schmerzproblematik ist bei vielen Betroffenen unklar, was der Auslöser etwa eines chronischen Kopf- oder Rückenschmerzes ist. Häufig entsteht ein Teufelskreis,
Das 1chmerzgedächtnis
ist oft von tief empfundenen, mitunter lange zurückliegenden Erlebnissen geprägt. Vor allem frühe traumatische Erfahrungen und frühe strukturelle Bindungsstörungen spielen eine entscheidende Rolle für eine Vielzahl psychosomatischer Schmerzen und auch rund der Hälfte aller chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats.
bei dem der Schmerz stress- und angstinduziert entsteht und wiederum in Depressionen und Stress mündet, was dann für schmerzhafte Muskelverspannungen und andere körperliche Beschwerden sorgt. Nicht selten entsteht daraus eine eigenständige Schmerzkrankheit, die den Betroffenen ohne Erholungspause quält.
Oft nicht nachvollziehbar
Diese medizinisch als Hyperalgesie bezeichnete Erkrankung ist mit einem gesteigerten Schmerzgedächtnis verbunden und von Schmerzüberempfindlichkeit gekennzeichnet. „Da nicht betroffene Menschen ein anderes Schmerzempfinden haben, können sie die Intensität der Beschwerden oftmals nicht nachvollziehen“, betont Dr. Neitzel. In der Medizin ist das dank moderner Diagnostik
Oft haben sich
Gewalterfahrungen und andere schlimme Erlebnisse aus der Kindheit tief in die Seele eingegraben. Im späteren Leben kann der seelische und körperliche Schmerz durch verschiedene Auslöser immer wieder neu wiederbelebt werden. Betroffene empfinden das Leid aus längst vergangenen Zeiten dann ähnlich intensiv wie früher.
und Behandlungsmethoden inzwischen anders. So sind heute wesentliche Ursachen der Hyperalgesie nachweisbar. Dafür können neben einer krankhaften Veränderung neuronaler Netzwerke des Gehirns und des Rückenmarks zum Beispiel auch Proteinstrukturen von Nervenzellen verantwortlich sein, die an der Schmerzübertragung beteiligt sind. Der Schmerz wird unbewusst anhand zurückliegender Erfahrungen bewertet.
Andererseits lässt sich über das Gehirn auch das körpereigene Schmerzabwehrsystem aktivieren. So kann die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn durch geeignete Gedanken gehemmt werden. Das Gehirn kann dafür auf opiode Neuropeptide zurückgreifen – körpereigene Substanzen, die im Hirnstamm und im Rückenmark ähnlich schmerzlindernd wie Morphium wirken.