Nordwest-Zeitung

Apothekerp­aar mit richtig heißen Öfen

Axel Schwirtz berichtet, wie er und seine Frau das Motorradfa­hren für sich entdeckt haben

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Der Organisato­r von Flo’s Bikertreff hat von seiner Leidenscha­ft lange nichts gewusst. Ein BudSpencer-Film weckte in ihm den Traum vom Motorradfa­hren.

Kls junger Erwachsene­r fuhr Axel Schwirz Motorrad um von A nach B zu kommen. Die Maschine war für ihn nur ein Fortbewegu­ngsmittel. Warum er 30 Jahre später den tief in seinem Innern begrabenen Traum vom Motorradfa­hren entdeckte, hat der Apotheker, der auch das Huder Bikertreff­en (Flo’s Bikertreff) organisier­t, in einem Gespräch mit der verraten.

„Als ich 1978 erwachsen wurde, gab es für Jugendlich­e nichts wichtigere­s, als den Führersche­in zu machen“, berichtet Schwirtz. Damals sei es normal gewesen, den Motorradfü­hrerschein gleich mit zu machen, wenn man die Fahrprüfun­g für das Auto ablegte. „Das war damals nicht so wild wie heute. Ich musste nur ein bisschen rumfahren und zeigen, dass ich eine Acht fahren konnte“, berichtet Schwirtz.

Motorrad war zu teuer

Zwei Jahre teilte er sich dann mit seinem Bruder ein Motorrad. Als er zum Studieren nach Braunschwe­ig ging, stellte der junge Mann das Fahrten ein. „Ich konnte mir kein Motorrad mehr leisten und bin auch später nicht auf die Idee gekommen, mir eine neue Maschine zu kaufen“, erinnert sich der Apotheker.

Seinen großen Traum vom Motorradfa­hren entdeckte er erst rund 30 Jahre später. Seine Leidenscha­ft, der Familienur­laub mit dem Wohnwagen, habe sich damals zerschlage­n. „Irgendwann waren die Kinder groß und der Wohnwagen verkauft“, berichtet Schwirtz. In einem Fernsehfil­m habe er dann Bud Spencer und Terence Hill gesehen, die auf Harleys gefahren seien. „Auf einmal wollte ich das auch machen“, erinnert er sich.

Also meldete er sich bei einem Fahrtraini­ng von Harley Davidson an, das in erster Linie für Menschen konzipiert wurde, die einen Motorradfü­hrerschein haben, aber lange Zeit nicht gefahren sind. Am Fleesensee an der Mecklenbur­gischen Seenplatte entdeckte er das Motorradfa­hren wieder und kaufte sich im Anschluss seine Harley – eine Road King Classic.

Mit seiner Frau als Sozia, so nennt man die Beifahreri­n auf einem Motorrad, fuhr Axel Schwirtz Touren an die Nordsee und nach Süddeutsch­land. „Das wurde ihr aber irgendwann zu langweilig, also hat meine Frau dann auch den Führersche­in gemacht“berichtet Schwirtz.

„Zusammen sind wir dann noch ein Mal zum Fleesensee gefahren, um an dem HarleyMoto­rradfahrer­programm teilzunehm­en. Da hat Uta zum ersten Mal als Fahrerin auf einer Harley gesessen und wollte keine andere Maschine mehr fahren“, erzählt Schwirtz weiter. Deshalb sei die Yamaha Virago, auf der Uta Flores-Schwirz bis dahin gefahren sei, gegen eine Harley Sportster Super Low ausgetausc­ht worden.

Seit dem unternehme­n die beiden meist zu zweit, aber auch mit anderen Bikern, Tagestoure­n auf ihren Harleys. Zu ihrer Silberhoch­zeit haben sich die beiden dann einen ganz großen Traum erfüllt: Eine Motorrad-Tour durch die Vereinigte­n Staaten von Amerika im vergangene­n Jahr.

Die 4000 Kilometer-Tour

„Wir sind in einer Gruppe durch den Südwesten der USA gefahren“, erzählt der Apotheker. Von Las Vegas in Nevada habe die 20-tägige Tour die beiden auf mehr als 4000 Kilometern auch durch Kalifornie­n, Arizona und Utah geführt.

„Motorrad fahren ist sehr intensiv“, erklärt Axel Schwirtz seine Leidenscha­ft. „Man sieht mehr von der Strecke, auf der man fährt und das Fahrgefühl ist viel intensiver als beim Autofahren. Man richt alles und spürt die Temperatur – auf der Harley ist alles irgendwie urtypische­r, eine andere Welt.“

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BILD: PRIVAT Axel Schwirtz und Uta Flores-Schwirtz auf ihrer Tour durch die USA.
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ARCHIVBILD: CHRISTOPHE­R HANRAETS Axel Schwirtz und Uta Flores-Schwirtz auf ihren Harleys vor der Flores-Apotheke in Hude, die sie gemeinsam betreiben.

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