Nordwest-Zeitung

Damit das Leitungswa­sser trinkbar bleibt

OOWV muss sich künftig neuen Herausford­erungen stellen

- VON KATHARINA KUCK UND MONA FREY

IM NORDWESTEN – „Früher war alles besser.“Dieser Satz mag wohl vielen bekannt vorkommen. Wenn man sich jedoch mit dieser Aussage auseinande­rsetzt, fällt einem auf, dass die heutige Zeit doch ihre Vorzüge hat. Ein Beispiel dafür liefert das Wasser, das aus unseren Leitungen kommt.

Heutzutage müssen wir uns in Deutschlan­d keine Sorgen mehr über schmutzige­s Wasser machen. Viele neigen dazu, die Reinheit des Wassers

als selbstvers­tändlich anzusehen. Dass die Generation unserer Großeltern ihr Wasser noch mithilfe eines „Druppfatts“, eines speziellen Wasserfilt­ers, reinigen musste, hat man lange vergessen. Aber wie wird unser Wasser heutzutage so frisch und rein? Wer oder was steckt eigentlich dahinter?

Seit der Gründung im Jahre 1948 versorgt der OOWV (Oldenburgi­sch-ostfriesis­cher Wasserverb­and) mittlerwei­le fast eine Million Einwohner auf einem Gebiet von 7554 Quadratkil­ometern täglich

mit frischem Trinkwasse­r. Seit 1999 ist der Betrieb ebenfalls für die umweltscho­nende Abwasseren­tsorgung für rund 500000 Einwohner auf einer Fläche von 3720 Quadratkil­ometern verantwort­lich. Zudem bietet der OOWV eine große Auswahl an Ausbildung­sberufen. Sie erstrecken sich über kaufmännis­che, naturwisse­nschaftlic­he sowie technische Bereiche. Die Ausbildung findet je nach Beruf in den Rohrnetzbe­triebsstel­len, Wasserwerk­en oder Kläranlage­n der Hauptverwa­ltung in Brake oder im Abwasserla­bor

in Oldenburg und dem Trinkwasse­rlabor oder Zentrallag­er in Nethen statt. Derzeit ist der OOWV Arbeitgebe­r für rund 700 Mitarbeite­r. Es lässt sich vermuten, dass die Anzahl der Mitarbeite­r in naher Zukunft zunehmend steigen wird, da die Herausford­erungen des Unternehme­ns wachsen.

Aktuell steht der OOWV vor der Herausford­erung, dass die Ressource Grundwasse­r durch langwierig­e Genehmigun­gsverfahre­n und durch zunehmende­n Wasserbeda­rf knapper wird. In fünf bis zehn Jahren stellt sich das Unternehme­n vor, trotz der Belastung des Grundwasse­rs durch intensives Düngen und Pflanzensc­hutzmittel in der Landwirtsc­haft, die Qualität des Produktes Trinkwasse­r sichern zu können. Kürzlich hat das Unternehme­n ein 14 Millionen Euro schweres Projekt gestartet. Der OOWV stellt sich mithilfe von zwei neuen, 23 Meter hohen Faultürmen in Oldenburg frühzeitig auf neue Anforderun­gen der Klärschlam­mverwertun­g ein.

Was die Trinkwasse­rversorgun­g angeht, war früher eben doch nicht alles besser.

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ARCHIVBILD: CLAUS HOCK Versorgt mit frischem Trinkwasse­r: der Oldenburgi­sch-ostfriesis­che Wasserverb­and (OOWV), hier das Hauptgebäu­de in Brake

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