Damit das Leitungswasser trinkbar bleibt
OOWV muss sich künftig neuen Herausforderungen stellen
IM NORDWESTEN – „Früher war alles besser.“Dieser Satz mag wohl vielen bekannt vorkommen. Wenn man sich jedoch mit dieser Aussage auseinandersetzt, fällt einem auf, dass die heutige Zeit doch ihre Vorzüge hat. Ein Beispiel dafür liefert das Wasser, das aus unseren Leitungen kommt.
Heutzutage müssen wir uns in Deutschland keine Sorgen mehr über schmutziges Wasser machen. Viele neigen dazu, die Reinheit des Wassers
als selbstverständlich anzusehen. Dass die Generation unserer Großeltern ihr Wasser noch mithilfe eines „Druppfatts“, eines speziellen Wasserfilters, reinigen musste, hat man lange vergessen. Aber wie wird unser Wasser heutzutage so frisch und rein? Wer oder was steckt eigentlich dahinter?
Seit der Gründung im Jahre 1948 versorgt der OOWV (Oldenburgisch-ostfriesischer Wasserverband) mittlerweile fast eine Million Einwohner auf einem Gebiet von 7554 Quadratkilometern täglich
mit frischem Trinkwasser. Seit 1999 ist der Betrieb ebenfalls für die umweltschonende Abwasserentsorgung für rund 500000 Einwohner auf einer Fläche von 3720 Quadratkilometern verantwortlich. Zudem bietet der OOWV eine große Auswahl an Ausbildungsberufen. Sie erstrecken sich über kaufmännische, naturwissenschaftliche sowie technische Bereiche. Die Ausbildung findet je nach Beruf in den Rohrnetzbetriebsstellen, Wasserwerken oder Kläranlagen der Hauptverwaltung in Brake oder im Abwasserlabor
in Oldenburg und dem Trinkwasserlabor oder Zentrallager in Nethen statt. Derzeit ist der OOWV Arbeitgeber für rund 700 Mitarbeiter. Es lässt sich vermuten, dass die Anzahl der Mitarbeiter in naher Zukunft zunehmend steigen wird, da die Herausforderungen des Unternehmens wachsen.
Aktuell steht der OOWV vor der Herausforderung, dass die Ressource Grundwasser durch langwierige Genehmigungsverfahren und durch zunehmenden Wasserbedarf knapper wird. In fünf bis zehn Jahren stellt sich das Unternehmen vor, trotz der Belastung des Grundwassers durch intensives Düngen und Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft, die Qualität des Produktes Trinkwasser sichern zu können. Kürzlich hat das Unternehmen ein 14 Millionen Euro schweres Projekt gestartet. Der OOWV stellt sich mithilfe von zwei neuen, 23 Meter hohen Faultürmen in Oldenburg frühzeitig auf neue Anforderungen der Klärschlammverwertung ein.
Was die Trinkwasserversorgung angeht, war früher eben doch nicht alles besser.