Forderungen haben sich verdoppelt
Neue Zahlen, Daten und Fakten über das Inkasso-Management
Inkassounternehmen verwalteten für ihre Kunden ein Forderungsvolumen von fast 60 Millarden Euro. Hierbei handelt es sich zu fast 90 Prozent um Forderungen gegenüber privaten Schuldnern und zu gut 10 Prozent gegenüber Geschäftskunden. Die Hälfte aller Forderungen hat einen Wert von unter 1.000 Euro – immerhin gut 20 Prozent einen Wert von mehr als 10.000 Euro.
Obwohl die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren kräftig gewachsen, die Arbeitslosigkeit gesunken und auch die Zahlungsmoral der Schuldner besser geworden ist, hat sich die Zahl der von Inkassounternehmen bearbeiteten Forderungen im Vergleich zur Branchenstudie in 2012 fast verdoppelt. Dabei legten größere Unternehmen deutlich stärker zu als kleine bis mittlere Unternehmen.
Die Ursachen dieser Entwicklung lassen sich in der Fortsetzung des Outsourcings von Nicht-Kernkompetenzen in der Wirtschaft suchen. Branchen wie Energieversorgungsunternehmen und Versicherungen stehen beispielsweise unter erheblichem Veränderungsund Margendruck. Viele Unternehmen können es sich schlichtweg nicht mehr leisten, ihre eigene kleine „Inkassomanufaktur“innerhalb des Unternehmens zu betreiben, da professionelle Inkassounternehmen in Sachen Produktivität und Erfolgsquote wesentlich bessere Ergebnisse erzielen, als interne Abteilungen. Die aktuelle Branchenstudie kommt in diesem Zusammenhang zu dem Ergebnis, das sich seit 2012 allein die Beitreibungshöhe, die den Wert der durch die Inkassounternehmen realisierten Forderungen ihrer Kunden repräsentiert, seit 2012 fast verdoppelt hat.
2. Dienstleistungsangebot immer komplexer
Die überdurchschnittlichen Wachstumszahlen in der Inkasso-Branche lassen sich nicht zuletzt auch auf das erweiterte Service-Angebot der Inkassounternehmen zurückführen. Viele Unternehmen bieten heute neben den BasisServices wie Adressermittlung, Inbound- und Outbound-Calls und Bonitätsprüfungen verstärkt auch Debitoren-Management, den Ankauf „notleidender“Forderungen oder Factoring an.
So wundert in diesem Zusammenhang AUTOR DES BEITRAGS
Inkasso- und Forderungsmanagement
nicht, dass die durchschnittliche Zahl der Auftraggeber von Inkassounternehmen wesentlich gestiegen ist. Laut Branchestudie arbeiten dabei mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen mit Auftraggebern aus dem Versandhandel beziehungsweise dem eCommerce zusammen.
3. Inkassounternehmen – attraktive Arbeitnehmer
Das Branchenwachstum, das erweiterte Portfolio sowie darüber hinaus die zunehmend mehrsprachig angebotenen Dienstleistungen wie auch die erforderliche Optimierung und Digitalisierung der unternehmensinternen Prozesse führt in den Inkassounternehmen zu einem höheren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. Diesen Anforderungen folgend, investierten die befragten Unternehmen in den Vergangenen Jahren verstärkt in die Qualifikation der Mitarbeiter sowie die Ausbildung und Neueinstellung. Zum Ende des Jahres 2015 beschäftigte die Inkassowirtschaft ungefähr 19.000 Mitarbeiter, davon etwa 1.000 Juristen. Die Mitarbeiteranzahl ist dabei in den letzten vier Jahren um ca. 3.000 Mitarbeiter gestiegen. Allein in 2015 wurden ca. 1.200 Mitarbeiter neu eingestellt, davon ca. 350 Azubis und Trainees.
Mehr Infos unter www.kalkbrenner-inkasso.de