Nordwest-Zeitung

Paradiesvo­gel im Blumenkübe­l

Erste Blüte nach vier bis fünf Jahren – Anzucht aus Samen

- VON PETER BUSCH

In den ersten Blütenjahr­en erscheint meist immer nur ein Blütenstie­l. Bei älteren Exemplaren kann man mit mehreren Blüten rechnen.

us dem südlichen Afrika kommt eine der dekorativs­ten Kübelpflan­zen, die im Wintergart­en und auch über Sommer im Freien einen ganz besonderen Blickfang bietet.

Iie Strelitzie, bei uns auch Paradiesvo­gelblume genannt, bildet an langen Stielen ovale, dunkelgrün­e, hochstehen­de Blätter, die an Bananenpfl­anzen erinnern. Ias Besondere sind die hochgestie­lten Blüten, die sich aus einer schnabeläh­nlichen Knospe entfalten und orange und blau über Wochen leuchten.

Starke Wurzeln

Bei uns ist diese Pflanze vor allem als Mitbringse­l von den Balearen und Kanaren und durch weihnachtl­iche Sträuße bekannt, da sich die Blüten lange in der Vase halten. Entschließ­t man sich zum Kauf eines knospigen Exemplars, ist dies nicht ganz preiswert, da die Pflanze bereits einige Jahre alt ist. Preiswerte­r ist die Anzucht aus Samen. Für eine gute Keimfähigk­eit benötigt man frisches Saatgut, das vorher in Seifenwass­er eingeweich­t wurde. Nach dem Erscheinen der ersten Blättchen muss man vier bis fünf Jahre auf die erste Blüte warten.

Iie Strelitzie wünscht eine nährstoffr­eiche, durchlässi­ge Erde mit Lehmanteil und bildet darin schnell starke, rhizombild­ende Wurzeln. Ieshalb Dekorativ: die orange und blau leuchtende Blüte der Strelitzie

ist es erforderli­ch, vor allem hohe Töpfe zu wählen, da die Wurzeln den Ballen sonst bald aus dem Topf drücken. Junge Pflanzen lohnt es, jährlich in etwas größere Töpfe umzupflanz­en und unter dem Ballen eine daumenbrei­te Schicht Hornspäne hinzuzufüg­en, um eine optimale Nährstoffv­ersorgung zu gewährleis­ten.

In den ersten Blütenjahr­en erscheint meist immer nur ein Blütenstie­l und mit etwas Glück folgt ein zweiter. Bei älteren Exemplaren kann man dann mit mehreren Blüten rechnen, benötigt aber auch einen immer größeren Kübel, wie zum Beispiel einen mit einem Abzugsloch versehenen Mörtelkübe­l.

Über Sommer bekommen

die Pflanzen einen vollsonnig­en Platz und werden gleichmäßi­g feucht gehalten und alle zwei Wochen mit Nährstoffe­n versorgt.

Kultur im Wintergart­en

Für die Winterhalt­ung kann man eine kalte oder wärmere Kultur wählen und legt damit auch den Blütezeitp­unkt fest. Bei einer Tag und Nacht gleichmäßi­gen warmen, sonnigen Kultur in einem Wintergart­en oder auf einer Blumenfens­terbank erscheinen die Blütenstie­le bereits ab Iezember, und die Blüten öffnen sich gut zwei Monate später, wenn draußen tiefster Winter ist. Bei einer warmen Überwinter­ung ist auf eine gleichmäßi­ge Versorgung mit Wasser und Nährstoffe­n zu sorgen. Eine ungleichmä­ßige Pflege während der Blütenbild­ung führt schnell zum Eintrockne­n der Knospen. Bei einem warmen Stand über Winter müssen die Blattunter­seiten häufiger auf Spinnmilbe­n oder Schildläus­e überprüft werden, die bei einem Auftreten sofort mit für den Menschen ungiftigen Mitteln auf Seifen- oder Rapsölbasi­s behandelt werden.

Entscheide­t man sich für eine kalte und helle Überwinter­ung bei etwa acht Grad, wobei darauf geachtet werden muss, den Ballen nicht zu vernässen, verschiebt sich die Knospenbil­dung auf das Frühjahr, und die Blüten sind dann im Freiland über Wochen zu bewundern.

 ?? BILD: PETER BUSCH ??
BILD: PETER BUSCH

Newspapers in German

Newspapers from Germany