Nordwest-Zeitung

Kinder seltener zur Vorsorge

Niedersach­sens Eltern nutzen U-Untersuchu­ng weniger als in Vorjahren

- VON EVA-MARIA WEIß UND NIKLAS BENTER

Die aktuelle Quote liegt bei rund 90 Prozent. Durch die Vorsorge können Krankheite­n und Entwicklun­gsstörunge­n frühzeitig erkannt werden.

HANNOVER/OLDENBURG – Eltern in Niedersach­sen gehen mit ihren Kindern nicht mehr so regelmäßig zu Vorsorgeun­tersuchung­en wie in den Vorjahren. Die aktuelle Quote liegt nach Angaben des Sozialmini­steriums bei rund 90 Prozent. 2015 wurde bei Schuleinga­ngsuntersu­chungen dagegen

noch für 92,4 Prozent aller Kinder ein Vorsorgehe­ft vorgelegt, 2014 sogar für 93,8 Prozent. Das Sozialmini­sterium bezeichnet den aktuellen Wert dennoch als stabil.

Nicht jede Vorsorgeun­tersuchung werde von den Kinderärzt­en auch gemeldet.

„Ärzte können die Meldung schlicht vergessen. Zwischen all der Bürokratie und bei etwa fünf bis 20 solcher Untersuchu­ngen am Tag kann mal was untergehen“, sagt Burkhard Lawrenz vom Berufsverb­and der Kinder- und Jugendärzt­e.

Die Vorsorge sei nötig, um möglichst frühzeitig Entwicklun­gsstörunge­n oder auch Krankheite­n bei Kindern aufzudecke­n, sagt Christoph Höltge, Facharzt für Kinderheil­kunde und Jugendmedi­zin im Gesundheit­szentrum Alte Wache in Oldenburg. „Daher ist es wichtig, die angebotene Vorsorgeun­tersuchung regelmäßig wahrzunehm­en“, rät der Mediziner.

In Niedersach­sen bekommen alle Eltern vom Sozialmini­sterium Einladunge­n zu den Untersuchu­ngen. Wenn sie nicht erscheinen, gibt es eine Erinnerung. Wenn ein Kind nachweisli­ch nicht bei der Untersuchu­ng war, kann auch das Jugend- oder Gesundheit­samt informiert werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany