Kinder seltener zur Vorsorge
Niedersachsens Eltern nutzen U-Untersuchung weniger als in Vorjahren
Die aktuelle Quote liegt bei rund 90 Prozent. Durch die Vorsorge können Krankheiten und Entwicklungsstörungen frühzeitig erkannt werden.
HANNOVER/OLDENBURG – Eltern in Niedersachsen gehen mit ihren Kindern nicht mehr so regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen wie in den Vorjahren. Die aktuelle Quote liegt nach Angaben des Sozialministeriums bei rund 90 Prozent. 2015 wurde bei Schuleingangsuntersuchungen dagegen
noch für 92,4 Prozent aller Kinder ein Vorsorgeheft vorgelegt, 2014 sogar für 93,8 Prozent. Das Sozialministerium bezeichnet den aktuellen Wert dennoch als stabil.
Nicht jede Vorsorgeuntersuchung werde von den Kinderärzten auch gemeldet.
„Ärzte können die Meldung schlicht vergessen. Zwischen all der Bürokratie und bei etwa fünf bis 20 solcher Untersuchungen am Tag kann mal was untergehen“, sagt Burkhard Lawrenz vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.
Die Vorsorge sei nötig, um möglichst frühzeitig Entwicklungsstörungen oder auch Krankheiten bei Kindern aufzudecken, sagt Christoph Höltge, Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin im Gesundheitszentrum Alte Wache in Oldenburg. „Daher ist es wichtig, die angebotene Vorsorgeuntersuchung regelmäßig wahrzunehmen“, rät der Mediziner.
In Niedersachsen bekommen alle Eltern vom Sozialministerium Einladungen zu den Untersuchungen. Wenn sie nicht erscheinen, gibt es eine Erinnerung. Wenn ein Kind nachweislich nicht bei der Untersuchung war, kann auch das Jugend- oder Gesundheitsamt informiert werden.