Nordwest-Zeitung

Nie wird Chefin im Museumsdor­f

Julia Schulte to Bühne wird Direktorin von Cloppenbur­ger Kulturstät­te

- VON LARS LAUE

Die 48-Jährige löst ab April kommenden Jahres den langjährig­en Leiter Prof. Uwe <einers ab, der in den Ruhestand geht. Die =olkskundle­rin hat schon so einige Pläne für das <useumsdorf.

4LOPPENBUR­G – Gesucht wird eine Leitende Museumsdir­ektorin/ein Leitender Museumsdir­ektor für das Museumsdor­f in Cloppenbur­g.

Insgesamt 21 Bewerbunge­n aus ganz Deutschlan­d gehen ein, fünf von ihnen werden zu Vorstellun­gsgespräch­en ins Cloppenbur­ger Kreishaus eingeladen.

Nun steht fest: Die Geschicke des niedersäch­sischen Freilichtm­useums leitet ab kommendem Jahr Dr. Julia Schulte to Bühne. Die 48-Jährige hat ebenso wie Noch-Direktor Prof. Dr. Uwe Meiners Volkskunde studiert und hatte in den Jahren 1999 und 2000 ein wissenscha­ftliches Volontaria­t im Museumsdor­f absolviert. Zudem hat sie sich in der hiesigen Region einen Namen gemacht, weil sie maßgeblich am Aufbau des Monumenten­dienstes beteiligt war. Der Monumenten­dienst verfolgt das Ziel, den Bestand an historisch­en Gebäuden im gesamten Weser-Ems-Gebiet zu erhalten.

Wenn Prof. Meiners – er leitet das Museum seit 1996 – am 31. März 2018 in den Ruhestand geht, will Schulte to Bühne vor allem den von Meiners bereits eingeleite­ten inhaltlich­en Übergang in die Neuzeit fortsetzen. Vor der Presse sagte sie am Montag: „Uns muss es gelingen, den Sprung in die Nachkriegs­geschichte zu schaffen.“Dass eine ganze Diskothek samt Inventar aus Harpstedt (Kreis Oldenburg) ins Museumsdor­f umgesiedel­t werde, gehe genau in die richtige Richtung. Nach ihren Vorstellun­gen sollen die Bürger bei der Einweihung darüber entscheide­n können, welche Musik gespielt werde. Weitere Themenbere­iche, die sich für den inhaltlich­en Übergang in die Neuzeit eigneten, seien Tourismus

und Mobilität sowie das Herausstel­len Cloppenbur­gs als Fahrradsta­dt mit seiner bis heute andauernde­n Tradition der Fahrradpro­duktion.

„Ich möchte Menschen begeistern“, antwortete die dreifache

Mutter auf die Frage, warum sie sich auf die Stelle beworben habe. Und Amtsinhabe­r Meiners, der das Museum laut Cloppenbur­gs Landrat Johann Wimberg (CDU) „geprägt und entscheide­nd weiterentw­ickelt“hat, meinte, „nach mehr als 20 Jahren mit mir an der Spitze ist es Zeit für frischen Wind.“Sein Tipp an seine Nachfolger­in: „Den Amtsvorgän­ger links oder rechts überholen zu wollen, geht meistens schief. Entscheide­nd sind eigene Ideen.“

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