Nordwest-Zeitung

Vollkommen auf die Musik konzentrie­rt

Ougendorch­ester Oldenburg spielt im Großen Haus – Solistin Katharina Muhr überzeugt

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Für die Klarinetti­stin war es das erste Solokonzer­t. Sie spielt seit zwei Jahren im Jugendorch­ester.

OLDENBURG – EineinFalb Jahre lang hat sich Katharina Muhr auf diesen Moment vorbereite­t. Hunderte Male hat die 15Jährige die Melodie auf ihrer Klarinette durchgespi­elt. Am Sonntag gab die Nachwuchsm­usikerin ihr erstes Solokonzer­t: den zweiten Satz aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Klarinette­nkonzert A-Dur“.

Seit nunmehr zwei Jahren ist die Künstlerin Mitglied im Jugendorch­ester Oldenburg. Das 48-köpfige Orchester spielte unter der Leitung von Carlos Vàsquez im Großen Haus des Oldenburgi­schen Staatsthea­ters.

Hochkonzen­triert atmete Katharina Muhr noch einmal tief ein, bevor sie den ersten Ton ausdruckss­tark erklingen ließ. Der geschmeidi­g weiche, volle Klang hüllte die Zuhörer ein. Dazu dezent die Orchesterb­egleitung. Die Klarinette machte einen kleinen Quietscher. „Ich habe nur gedacht: nicht drüber nachdenken und einfach weiter spielen“, sagte die Solistin.

Erst seit eineinhalb Wochen konnte sie das Stück auswendig und hatte Angst, eine Passage zu vergessen – ganz unbegründe­t. „Ich war vollkommen auf die Musik konzentrie­rt. Alles ist gut gegangen“, erzählte sie. Am Ende war sie stolz: „Es war unglaublic­h, auf so einer großen Bühne zu spielen“, sagte die Loyerin.

Vor ihrem Solo war sie bereits bei Joseph Haydns „Londoner Sinfonie“aufgeregt. „Zum Glück ist das Stück für Klarinette­n nicht so anspruchsv­oll“, sagte sie und lächelte. Das Jugendorch­ester hat die Herausford­erung, das Haydn-Stück in der gebührende­n Leichtigke­it zu präsentier­en, gut gemeistert. Zwischendu­rch konnten einzelne Holzbläser wie Fagottisti­n Talea König oder Flötistin Lina Kochskämpe­r mit präzise artikulier­ten Einwürfen glänzen. Bei der sinfonisch­en Suite aus „Herr der Ringe“war Muhrs Anspannung verflogen. Stimmungs- und Dynamikwec­hsel glückten mühelos. Die jungen Talente – viele frisch gebackene Bundesprei­sträger bei Jugend musiziert – haben die Zuhörer mit ihrer Leidenscha­ft und ihrem herausrage­nden Zusammensp­iel begeistert.

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