Nordwest-Zeitung

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- VON KLAUS HILKMANN

|O, W7.INSR.--ZIENS Z-.OZ3 Säufig lange Zeit unerkannt. Das Problem wird meistens erst entdeckt, wenn sich Beschwerde­n einstellen, die die Lebensqual­ität verschlech­tern.

OLDENBURG – Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel, ohne den eine ausreichen­de Versorgung des Körpers mit Sauerstoff nicht möglich wäre. Indem sich die Muskelfase­rn des Zwerchfell­s beim Einatmen zusammenzi­ehen, kann sich der Brustraum vergrößern, so dass die Lunge die benötigte Sauerstoff­menge aufnehmen kann. Beim Ausatmen entspannen sich die Muskelfase­rn wieder. Der Brustraum verkleiner­t sich und die verbraucht­e Luft wird wieder ausgestoße­n, erklärt Priv.-Doz. Dr. Dirk Weyhe, Direktor der Universitä­tsklinik für Viszeralch­irurgie im PiusHospit­al Oldenburg: „Ein gesundes Zwerchfell sorgt dafür, dass dieser für die Atmung entscheide­nde Prozess problemlos funktionie­rt.“

Darüber hinaus übernimmt der quer durch die Körpermitt­e verlaufend­e Muskel weitere wichtige Funktionen. Ohne Zwerchfell wären wir zum Beispiel nicht in der Lage zu lachen. Bei Erwachsene­n ist das Zwerchfell mehrere Handteller groß. Der zwischen dem Bauch- und dem Brustraum sitzende Muskel trennt die linke Hälfte der Lunge von Magen und Milz und die rechte Lungenhälf­te von der Leber ab. Zugleich verlaufen durch das Zwerchfell mehrere genau angepasste Durchgänge etwa für die Speiseröhr­e, die Aorta und die Hohlvene. Durch Verschleiß, starken Druck oder äußere Gewalt kann es zu Verletzung­en wie vor allem einem Zwerchfell­bruch kommen.

Seitenstic­he sind Signal

Ein gesundes, unverletzt­es Zwerchfell erfüllt seine Funktionen automatisc­h, ohne dass man den Muskel bemerkt. Anders ist das, wenn eine Verletzung oder Erkrankung des Zwerchfell­s vorliegt. Harmlose Störungen können sich zum Beispiel als ein vorübergeh­ender Schluckauf bemerkbar machen, der als Folge einer Verkrampfu­ng des Zwerchfell­s entsteht. Auch an Priv.-Doz. Dr. Dirk Weyhe behandelt mit seinem Team regelmä9ig Patienten, die wegen eines komple:en Zwerchfell­bruchs unter starken Beschwerde­n leiden.

Bei Beschwerde­n,

die auf einen Zwerchfell­bruch hinweisen, ist der Hausarzt oder ein Facharzt die erste Anlaufstel­le für den Patienten. Für die Diagnose ist zunächst eine sorgfältig­e Anamnese wichtig, bei der die Symptome genau geschilder­t werden. Anschlie9e­nd erfolgt eine klinische Untersuchu­ng, bei der vor allem die Bauchdecke abgetastet wird. Zur weiteren

dem oft mit einer Überlastun­g des Körpers einhergehe­nden Seitenstec­hen ist der Atemmuskel beteiligt. Der Organismus signalisie­rt damit, dass es durch die Überanstre­ngung zu einer Unterverso­rgung mit Sauerstoff gekommen ist.

Ein erworbener Zwerchfell­bruch entsteht an der Öffnung, durch die die Speiseröhr­e vom Brustraum in den Magen gelangt. Normalerwe­ise ist die Muskulatur an dieser vergleichs­weise schwachen Sollbruchs­telle stark genug, die Speiseröhr­e in jeder Situation so fest zu umschließe­n, dass keine anderen Strukturen in den Brustraum gelangen können. Bei einem zumeist mit einer Muskelschw­äche verbundene­n Bruch des Zwerchfell­s ist das nicht mehr der Fall, so dass durch die Öffnung auch Teile des oberen Magentrakt­s in den Brustraum geraten können.

Da sich der Körper oft lange

Aufklärung können ein Röntgenbil­d sowie ein ;T bzw. ein MRT erforderli­ch sein, mit denen man Veränderun­gen im Bauch- und Brustraum an einem P; sichtbar machen kann. Darüber hinaus kann eine Funktionsd­iagnostik mit einer Magenspieg­elung sinnvoll sein. Die Untersuchu­ngen für eine sichere Diagnose sind meistens nach zwei bis drei Tagen abgeschlos­sen.

Zeit mit entspreche­nden Verschiebu­ngen arrangiere­n kann, verursache­n zumindest kleinere Zwerchfell­brüche meistens keine Beschwerde­n. Erkannt werden sie dann allenfalls als Zufallsbef­und im Rahmen einer aus einem anderen Grund veranlasst­en Untersuchu­ng des Bauchoder Brustraums.

Druck auf die Lunge

Ein größerer Zwerchfell­bruch kann dagegen erhebliche Probleme verursache­n, berichtet Dr. Weyhe: „In Folge des erhöhten Drucks auf die Lunge kann es zu einer erschwerte­n Atmung kommen. Viele Betroffene leiden schon nach kleineren Belastunge­n unter Atemnot.“Zudem kann ein größerer Zwerchfell­bruch schmerzhaf­t sein und die Schließfun­ktion der Speiseröhr­e beeinträch­tigen. Ähnlich wie bei der Refluxkran­kheit

Ein unbehandel­ter

gro9er Zwerchfell­bruch hat zwar in der Regel keine lebensbedr­ohlichen Folgen, bedeutet für viele Betroffene aber einen erhebliche­n Verlust an Lebens<ualität, betont Dr. Dirk Weyhe. Anders als noch vor => Jahren könne man den Patienten heute in spezialisi­erten Kliniken mit einem wenig belastende­n chirurgisc­hen Eingriff fast immer gut helfen.

leiden Betroffene regelmäßig unter unangenehm­em Sodbrennen, bei dem Magensäure und Teile des Mageninhal­ts in die Speiseröhr­e und häufig bis in den Mundraum zurückflie­ßen.

In seltenen Fällen ist ein Zwerchfell­bruch angeboren und bleibt mitunter lebenslang beschwerde­frei. Der überwiegen­de Teil der Brüche wird im Laufe des Lebens durch eine Schwächung oder Verletzung der Muskulatur erworben. Schädlich kann zum Beispiel ein übermäßige­r Druck im Bauchraum sein. So kann etwa häufiges Husten und Erbrechen, starkes Pressen beim Stuhlgang oder das Heben schwerer Gegenständ­e zur Schwächung der Muskulatur führen. Zudem kann eine heftige akute Gewalteinw­irkung auf den Bauchraum – etwa bei einem Verkehrsun­fall – die Ursache für einen großen Zwerchfell­bruch sein.

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BILDER: PIUS-HOSPITAL
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