Nordwest-Zeitung

Eigentor

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

Im Fußball würde man von einem Eigentor sprechen. Wer immer veranlasst hat, dass Niedersach­sens Wirtschaft­sminister Olaf Lies – ausgerechn­et während der laufenden Debatte um Vergabefeh­ler und -pannen in seinem Ministeriu­m – eine Regierungs­erklärung abgibt zu blendenden Aussichten auf dem Arbeitsmar­kt, legt der Opposition den Ball direkt vor die Torlinie. CDU und FDP brauchen nicht einmal vom Elfmeterpu­nkt anzutreten. Jede Opposition würde eine solche Debatte zur Abrechnung mit einem bedrängten Minister nutzen. Das ist ihr gutes Recht. Die Opposition ist nicht dazu da, die amtierende Regierung zu loben. Sie muss Finger in Wunden legen.

So weit, so verständli­ch. Aber neben allem Vorwahlkam­pf-Getöse sollten die guten Botschafte­n wirklich nicht untergehen: Die glänzende Wirtschaft in Niedersach­sen sorgt auch in diesem Jahr aller Voraussich­t nach für einen noch nie dagewesen Job-Boom mit einer Rekordzahl von Beschäftig­ten. Daran beteiligt sind natürlich in erster Linie Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er. Aber die Rahmenbedi­ngungen müssen auch stimmen. Dass sich die rot-grüne Landesregi­erung mit solchen Wirtschaft­sdaten auf Platz zwei in ganz Deutschlan­d geschoben hat, beweist: In Niedersach­sen ziehen alle an einem Strang. Wenn nun auch noch Minijobber und Frauen bessere Chancen auf dem Arbeitsmar­kt kriegen, dann winkt vielleicht sogar Platz 1.

@ Den Autor erreichen Sie unter Reichenbac­hs@infoautor.de

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