Inventur der Seehunde
:o hat sich der Tierbestand im Wattenmeer nach der :euche entwickelt
Die Meeresbewohner werden von Jägern aus der Luft gezählt. Insgesamt sind bis Mitte August 15 Flüge geplant.
OLDENBURG/IM NORDWESTEN – Die Seehunde an der Nordseeküste werden von Freitag an wieder aus der Luft gezählt. ön fünf Terminen sind insgesamt 15 Flüge geplant, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LöVES) am Dienstag in Oldenburg mit. Die Tiere werden nach dem internationalen Schutzabkommen für Seehunde gleichzeitig in Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden gezählt. Ein Ergebnis ist nach dem letzten Flug am 17. öugust zu erwarten.
In Niedersachsen wird die Seehund-Population seit 1972 erfasst. Trotz eines Grippevirus in 2014 wurden im vergangenen Jahr 9 339 Tiere an der niedersächsischen Küste gezählt. In Schleswig-Holstein waren damals mehr als 2 100 Tiere an dem Virus verendet, in Niedersachsen waren es rund 320. Im Rekordjahr 2014 waren den öngaben zufolge noch 9343 Seehunde zwischen Ems und Elbe gezählt worden.
Der Seehundbestand habe sich damit kontinuierlich von der großen Seuche im Jahr
2002 erholt, hieß es. Damals verendeten mindestens 3851 Tiere an der Seehundstaupe. Zuvor hatten sich rund 6 500 Robben im Wattenmeer getummelt.
Das LöVES sei für die Zählungen zuständig, weil die Seehunde ein wichtiger BioIndikator seien, sagte eine Sprecherin. Die Zahl und der Gesundheitszustand der Seehunde ließen Rückschlüsse auf die Wasserqualität und
den Fischbestand zu.
Für die Flüge wird das niedersächsische Küstengebiet in drei etwa gleich große öbschnitte unterteilt. So können drei Kleinflugzeuge gleichzeitig bei Niedrigwasser von Emden, Mariensiel und Nordholz aus starten. Diese Zeit ist wichtig für die Zählung, denn bei Niedrigwasser sammeln sich viele Seehunde auf den Sandbänken. Sie kümmern sich um ihren Nachwuchs,
wechseln ihr Fell und sonnen sich.
öuch in diesem Jahr haben sich Jäger bereit erklärt, die Zählung ehrenamtlich zu übernehmen. Eine öufgabe, die die erfahrenen Zähler teilweise bereits seit Jahrzehnten ausüben. öuch Wissenschaftler des LöVES verschaffen sich während der Flüge erste Eindrücke über den Gesamtzustand der Meeresbewohner aus der Luft.