Trauriger Betrug
Die europäische Luftreinhalterichtlinie beschränkt zum Schutz der Gesundheit die maximale Stickstoffdioxidkonzentration in der Luft auf 40 Mikrogramm/Kubikmeter im Jahresmittel. Dieser Grenzwert wird in vielen Großstädten an Hauptverkehrsstraßen zum Teil weit überschritten. Die hohen NO2-Konzentrationen werden vor allem durch Diesel-Pkw verursacht, die trotz strengeren Abgasgrenzwerten praktisch keine Verringerung des Schadstoffausstoßes auf der Straße zeigen. Durch den Betrug der Pkw-Hersteller bei den Abgaswerten bleibt den Kommunen keine andere Maßnahme, als die betroffenen Straßen für die schmutzigen Diesel-Pkw zu sperren. Es ist traurig genug, dass die Politiker in Deutschland und der EU diesen Betrug zugelassen haben. Wenn der Vorstandsvorsitzende von Daimler seine Verantwortung für die Anteilseigner betont, hätte ich erwartet, dass er die Kunden und die Umwelt im Auge hat, und nicht weiterhin Autos wie die Diesel-Fahrzeuge der A- und B-Klasse verkauft, deren Abgaswerte auf der Straße über dem Grenzwert der Eurostufe 1 liegen. Und Daimler ist kein Einzelfall! Der Kunde kauft praktisch ein neues Auto mit eingebautem Fahrverbot. Wer ein fehlerhaftes Produkt kauft, hat das Recht auf kostenlose Nachbesserung oder Rückgabe. Die Käufer sollten sich an ihren Hersteller wenden und Nachbesserung verlangen – oder die Fahrverbote akzeptieren.