()m *risenfall brauchen wir eine Mengensteuerung+
Agrarminister Christian Me:er ;Grüne< sucht Verbündete für europäische Milchpolitik
FRAGE: Herr Meyer, der europäische Milchverband hat Sie zum „Milchminister“Deutschlands gekürt. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung& MEYER: Ich freue mich sehr, dass mein Engagement für höhere und faire Milchpreise – besonders angesichts des Höfesterbens – Anerkennung findet. Übrigens: Die Veranstaltung steht unter Schirmherrschaft von Horst Seehofer (CSU). Mein Einsatz für die Milchbauern gerade auch als grüner Agrarminister wird damit honoriert. FRAGE: Tatsächlich sind die Milchpreise in den letzten Wochen gestiegen. Ist die Milchkrise vorbei& MEYER: Nein, auf keinen Fall. Wir brauchen weiterhin Kriseninstrumente auf europäischer Ebene. Die ErzeugerMilchpreise in Norddeutschland sind noch immer nicht kostendeckend mit derzeit 32 bis 34 Cent pro Liter. Es müssten mindestens 40 bis 45 Cent sein, wenn wir weiteres Höfesterben vermeiden wollen. Gerade für künftige Krisen brauchen wir Steuerungsmöglichkeiten – in ganz Europa. Dafür setze ich mich gemeinsam mit dem europäischen Milchbauernverband ein. FRAGE: Welche Steuerungsmöglichkeiten& MEYER: Wir benötigen im Krisenfall eine Mengensteuerung. Wenn der Preis in Europa unter eine definierte Grenze fällt, muss man Milchmengen vom Markt nehmen, sonst leiden die Milchbauern. Die Instrumente sind da. Nur Bundesminister Schmidt (CSU) weigert sich, die Mittel einzusetzen. Frankreich hingegen ist dafür, deshalb bekommt neben mir auch Frankreichs Agrarminister die „Goldene Faironika“. FRAGE: Können Sie in Niedersachsen noch mehr für die Milchbauern tun& MEYER: Wir haben innerhalb des Weidemilchprogramms mit vielen Verbänden gerade das Label „Pro Weideland“rausgebracht – für die Milch von Bauern, die die Kühe wirklich ins Freie lassen und die damit höhere Preisen erzielen. So schützen wir, was prägend für dieses Land ist: Kühe auf der Weide. Mehrere Lebensmittelketten bieten die Weidemilch aus Niedersachsen schon an, das freut mich. Und die Verbraucher greifen mittlerweile zu. Damit geht mehr Wertschöpfung an die Bauern.