Polizei durchsucht 100 Wohnungen
Razzien bei Fußballfans in Hannover und Braunschweig
HANNOVER DPA – Doppelschlag der Polizei gegen FußballRandale: Mit einem Großaufgebot haben Beamte am Mittwoch bei zwei voneinander unabhängigen Razzien rund 100 Wohnungen und Häuser von Anhängern der rivalisierenden Clubs Hannover 96 und Eintracht Braunschweig durchsucht. Umfangreiches Beweismaterial wurde sichergestellt. Festnahmen gab es laut Polizei und Staatsanwaltschaft keine.
Um Fan-Gewalt vor dem jüngsten Fußballderby von Hannover gegen Braunschweig, bei dem ein Polizist mit einem Brecheisen angegriffen wurde, ging es bei rund 90 Durchsuchungen in Braunschweig und Umgebung. Vor der Zweitliga-Partie am Karsamstag in Hannover waren rund 300 Braunschweig-Fans in das Stadion eingedrungen. Die Polizei drängte die Fans zurück, 178 wurden zur Identifizierung festgehalten. Dabei schlug ein Fan mit der Spitze eines Brecheisens auf den Helm eines Beamten, der unverletzt blieb. Ermittelt wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Die Auswertung von Videomaterial führte nun zu der Razzia.
Die andere Polizeiaktion am Mittwoch zielte auf Teile der Ultra-Szene von Hannover 96. Ein Großaufgebot von Beamten habe im Raum Hannover insgesamt zehn Wohnungen durchsucht, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Beamten beschlagnahmten Graffiti-Zubehör, Bekleidung mit Farbanhaftungen, Schuhe, nicht zugelassene Pyrotechnik, Transparente und Speichermedien.