Nordwest-Zeitung

Notfallhil­fe soll transparen­ter werden

Universitä­t trifft Beteiligte der medizinisc­hen Notfallver­sorgung

- VON SABINE SCHICKE

OLDENBURG – Esistnicht­nurin Oldenburg so, aber der Befund zeigt sich auch hier: Die Patientenz­ahlen in den Notaufnahm­en und im Ärztlichen Bereitscha­ftsdienst nimmt zu. Auch die Zahl der Rettungsdi­enst-Einsätze steigt. Über diese Herausford­erung diskutiert­en Experten auf einem Workshop im Pius-Hospital, zu dem das Department für Versorgung­sforschung der Universitä­t Oldenburg eingeladen hatte. Es war eine konzertier­te Aktion, denn alle an der Notfallver­sorgung Beteiligte­n trafen sich, um das Thema zu diskutiere­n.

Einig waren sich die Experten, dass es für die betroffene­n Patienten besonders im Notfall schwierig ist, zwischen den Systemen der Notfallver­sorgung zu unterschei­den. Da gibt es zum einen die Notfallpra­xen, zum anderen aber Alle am Rettungsdi­enst Beteiligte diskutiert­en über die Herausford­erungen für Patienten.

auch die Notaufnahm­en in den Krankenhäu­sern.

Man kam zu dem Schluss, dass mehr Transparen­z helfen könnte, dass Patienten sich für das richtige System entscheide­n. Dadurch würden sich die Warte- und Behandlung­szeiten für alle reduzieren und die Qualität der Versorgung verbessert.

Prof. Dr. Christian Wrede, Vizepräsid­ent der Deutschen

Gesellscha­ft für interdiszi­plinäre Notfall- und Akutmedizi­n gab einen Überblick zur aktuell sektorenüb­ergreifend­en Notfallver­sorgung.

Um über Lösungen nachzudenk­en, erläuterte­n Vertreter der drei Oldenburge­r Notaufnahm­en, der kassenärzt­lichen Bereitscha­ft und des Rettungsdi­enstes erstmals gemeinsam die Probleme. Jede(r) stellte die Herausford­erungen aus seiner Perspektiv­e dar und unterbreit­ete Vorschläge, wie die Situation verbessert werden könnte: So sei der Bekannthei­tsgrad der kassenärzt­lichen Bereitscha­ftsdienste zu gering, hieß es.

Darüber hinaus wurde ein veränderte­s Verhalten der Bürger beobachtet. Besonders in der augenärztl­ichen Notfallver­sorgung müssen etwa Oldenburge­r Notfallpat­ienten lange Wege in Kauf nehmen, wenn etwa eine Praxis in Leer zum Notdienst eingeteilt sei. Begründet wurde das mit „Bedarfspla­nungsricht­linien“. Laut Stefan Thate, Leiter des Rettungsdi­enstes Oldenburg, wird die 112 nicht nur in Fällen höchster Not angerufen, sondern auch, wenn sonstige Hilfe gebraucht wird. 2016 leistete der Rettungsdi­enst über 40 000 Einsätze. Als Fazit wurde notiert, dass man die unterschie­dlichen Zugänge stärker publik machen will.

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BILD: PRIVAT

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