Videobeweis verlangt viel Geduld
Technische Neuerung kommt bei Confed Cup in Russland zum Einsatz
MOSKAU/DPA/SID – In den ersten Partien des Confederations Cups ist die neue Videotechnik schon mehrfach zum Einsatz gekommen. Die Entscheidungen der Referees aus der Videobox waren korrekt, dreimal wurden sogar Fehler der Schiedsrichter in Russland korrigiert. Und doch gibt es für den Fußball-Weltverband Fifa noch einiges zu tun. Viele Fans sind überfordert und auch die Spieler nicht richtig glücklich.
Wie funktioniert der Videobeweis
Bei jedem Spiel verfolgen zwei Videoreferees und ein Linienrichter in einem Raum im Stadion die Partie auf Bildschirmen. Trifft der Schiedsrichter bei spielentscheidenden Szenen wie Tor, Elfmeter, Rote Karte oder der Bestrafung eines falschen Spielers eine aus ihrer Sicht falsche Entscheidung, kontaktieren sie ihn über Funk. Das Spiel wird unterbrochen und der Schiedsrichter zeichnet mit den Armen ein Viereck in die Luft: das Symbol für den Videobeweis. Die Videoreferees können die Szene mit bis zu 34 Einstellungen prüfen. Ihr Urteil geben sie an den Referee weiter.
Muss der Schiedsrichter die Meinung übernehmen
Nein. Der Schiedsrichter kann es sofort annehmen oder sich die Szene auf einem Bildschirm am Spielfeldrand nochmals anschauen. Letztlich trifft er auf dem Platz dann die letzte Entscheidung.
Warum gibt es jetzt doch wieder Aufregung
Das Problem ist nicht der Videobeweis als solcher, sondern die technische Umsetzung. Tor oder kein Tor? Bis zur Antwort auf die Gretchenfrage des Fußballs verging am Sonntag in je zwei Fällen bei den Spielen Chile - Kamerun (2:0) und Portugal - Mexiko (2:2) sehr viel Zeit. 56 Sekunden, 2:09 Minuten, 1:08 Minuten, 1:05 Minuten – das ist für Fans wie Spieler zu lang. Die Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher wie auch Spieler und Trainer fühlten sich schlecht informiert, warum überhaupt der Videoreferee zum Einsatz kam. Ratlos standen sie auf dem Stadionrasen herum.