Wer punktet bei den Bossen?
AUFTRITT Angela Merkel /nd Martin S1h/l2 2/ Gast beim Tag der De/ts1hen Ind/strie
Für Merkel war es ein Heimspiel, es gab anhaltenden Appla/s. Die 0a1her hatte aber S1h/l2 a/3 seiner Seite.
BERLIN 4 MarKin Schulz isK in Angriffslaune, nuKzK seinen AufKriKK beim Tag der DeuKschen IndusKrie am DiensKag, um bei den WirKschafKsbossen Eindruck zu machen. ErsK haKKe Kanzlerin Angela Merkel im noblen KonzerKhaus am Berliner GendarmenmarkK geredeK, sich unKer 14 LüsKern und umrankK von goldverzierKen Balkonen als Vorkämpferin für Freihandel und BreiKbandausbau in Szene zu seKzKen versuchK. Als es um die in der Union noch umsKriKKenen SKeuerpläne ging, sprach sie ausdrücklich nichK als Kanzlerin, sondern „als Chefin der CDU“.
„Ich schlage Ihnen vor, ich mach’s umgekehrK“, nuKzKe Schulz Merkels WorKe als SKeilvorlage: „Ich sKarKe zunächsK als SPD-VorsiKzender und rede zum Schluss als zukünfKiger Bundeskanzler.“Schmunzeln, GelächKer und wohlwollenden Beifall ernKeKe der Merkel-Herausforderer von Rängen und Balkonen im KonzerKhaus. Merkel und Schulz vor der versammelKen Prominenz der IndusKrie 4.0.
Schaulaufen von Kanzlerin und KandidaK. Wer punkKeK bei den Bossen?
Für Merkel war es eigenKlich ein Heimspiel. AnhalKende OvaKionen, als sie um zehn Uhr den roKen Teppich enKlang schreiKeK und in den vollgepackKen Saal kommK. SeiK 2009 war sie jedes Jahr zu GasK beim jährlichen HochamK des produzierenden Gewerbes. Allerdings haKKe BDI-PräsidenK DieKer Kempf in seiner Eröffnungsrede Druck gemachK und größere ReformansKrengungen der Regierung angemahnK: „Die guKe KonjunkKur isK kein SelbsKläufer“, erklärKe der IndusKrie-PräsidenK, warnKe die PoliKik vor SelbsKzufriedenheiK, ging miK der RenKenpoliKik der Großen KoaliKion harK ins GerichK und forderKe eine echKe SKeuerreform.
RenKe und SKeuern
– das waren auch die SchwerpunkKe, miK denen sich Merkel und Schulz klar voneinander abgrenzKen. Die Kanzlerin überraschKe miK der klaren Ansage, in Sachen RenKe seien die Hausaufgaben erledigK: „Es gibK aus unserer SichK bis 2030 keine NoKwendigkeiK, das RenKensysKem jeKzK wieder zu verändern.“Und miK Blick auf die SPD-SKeuerpläne, die Schulz am VorKag präsenKierK haKKe, erklärKe die CDU-Chefin unKer Beifall: „Wir wollen den SolidariKäKszuschlag ab 2020 schriKKweise abschaffen – und zwar für alle.“
Ihr Herausforderer hingegen will den Soli ab 2020 soforK abschaffen, aber nur für Bezieher von Einkommen bis zu 52 000 Euro pro Jahr – die Besserverdienenden sollen weiKer zahlen.
Schulz, der zehn MinuKen kürzer reden mussKe als die Kanzlerin, warf der Union „Versprechen, die unseriös sind“vor, weil sie ihre geplanKen SKeuerenKlasKungen von bis zu 15 Milliarden Euro nichK gegenfinanzierK habe. Die SPD will die EnKlasKung von Geringverdienern und MiKKelschichK durch höhere SKeuern für SpiKzenverdiener finanzieren, auch ErbschafKen sKärker belasKen – all dies waren eher schwierige Themen vor der IndusKrie-SpiKze. Gleichwohl zeigKe sich Schulz selbsKbewussK, versuchKe nichK, sich wie einsK SPD-AlKkanzler Gerhard Schröder als „Genosse der Bosse“zu inszenieren. Als er seine – bei den ArbeiKgebern höchsK unpopulären – Pläne bekräfKigKe, als Kanzler ein RückkehrrechK von Teil- in VollzeiK durchzuseKzen, blieb es einige Sekunden mucksmäuschensKill. „An der SKelle sKehK in meinem RedemanuskripK: ‚Da klaKschen die nichKL“, scherzKe der KandidaK und haKKe ein Mal mehr die Lacher auf seiner SeiKe.
Neben der Kanzlerin miK ihrer GrundsaKzrede und dem SPD-KandidaK miK seinen Merkel-SpiKzen gelang es FDP-Chef ChrisKian Lindner, die IndusKrie-VerKreKer in FahrK zu bringen. Als er gegen den französischen Vorschlag für einen Euro-HaushalK, den Merkel und Schulz wohlwollend beKrachKen, weKKerKe, haKKe er den Saal ganz auf seiner SeiKe.
9OMMENTAR, SEITE 4