USA kündigen harte Gangart an
Tod eines US-Studenten nach Haft löst neue Debatte um Diktatur aus
Der US-Bürger starb in seiner Heimat. Er war in der Haft in Nordkorea erkrankt und wurde kürzlich ausgeflogen.
WASHINGTON – Der Tod des USStudenten Otto Warmbier hat in Politik und Gesellschaft zu harscher Kritik an der kommunistischen Führung in Nordkorea geführt. USAußenminister Rex Tillerson kündigte in einer Stellungnahme eine harte Gangart an. „Wir werden Nordkorea zur Verantwortung ziehen für Otto Warmbiers ungerechtfertigte Gefangennahme“, sagte Tillerson. Zudem forderten die USA die Freilassung dreier weiterer US-Bürger, die in Nordkorea festgehalten werden.
Zuvor hatte bereits US-Präsident Donald Trump mit deutlichen Worten erklärt, Nordkorea sei für den Tod Warmbiers verantwortlich. „Die Vereinigten Staaten verurteilen aufs Neue die Brutalität des nordkoreanischen Regimes, während wir dessen jüngstes Opfer betrauern“, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Südkorea forderte die Freilassung aller Landsleute und Amerikaner.
Der 22-jährige Warmbier war am Montag in seiner Heimat
im US-Bundesstaat Ohio gestorben. Er hatte nach Darstellung von Ärzten schwere Hirnschäden erlitten und war im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht worden. Er konnte zwar die Augen öffnen und blinzeln, es gab aber keine Anzeichen, dass er auf
Sprache oder non-verbale Aufforderungen reagieren konnte.
Woher die gesundheitlichen Schäden rührten, ist bisher nicht abschließend geklärt. Die Führung in Pjöngjang hatte US-Diplomaten gegenüber angegeben, Warmbier
sei in der Haft an Botulismus erkrankt – einer schweren Nahrungsmittelvergiftung.
Nach Meinung von US-Medizinern könnten die Schädigungen im Hirn dagegen von einem Sauerstoffentzug stammen.