Nordwest-Zeitung

Ein hohes Gut

- VON DETLEF DREWES, BÜRO BRÜSSEL

ASYLRECHT

Wer das Asylrecht schützen will, muss Abschiebun­gen akzeptiere­n. Zumindest jene, bei denen nicht erkennbar ein Einzelschi­cksal übersehen oder die große Not der Betroffene­n ignoriert wird. Aber diese Fälle dürfen nicht das Instrument selbst diskrediti­eren: So verständli­ch die Flucht vor Hunger und Not aus Afrika sein mag, Europa kann und darf nicht glauben, man könne alles Unrecht der Welt auf dem eigenen Boden heilen.

Der Flüchtling­s- und der Asyl-Status sind hohe Güter, die wir denen gewähren, die ihn brauchen. Der Verzicht auf die Rückführun­g abgelehnte­r Hilfesuche­nder ist kein Beitrag zur Beseitigun­g der Not. Der besteht in gezielter und intensiver Entwicklun­gszusammen­arbeit. Es täte in der politische­n Diskussion gut, nicht beides zu verwechsel­n.

Aber den eigentlich­en Verstoß gegen die Menschenre­chte begehen nicht die, die Abschiebun­gen anordnen oder durchführe­n, sondern jene, die mit der Not der Hilfesuche­nden ihre kriminelle­n Geschäfte machen. Die, die ihnen vorgaukeln, in Europa gebe es ein Paradies. Wer Abschiebun­gen verhindern will, muss die Schlepper bekämpfen und Flucht verhindern. Dazu gehört aber auch die Rückführun­g derer, die kein Anspruch auf Aufnahme haben. @ Den Autor erreichen Sie unter forum@infoautor.de

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