Ein hohes Gut
ASYLRECHT
Wer das Asylrecht schützen will, muss Abschiebungen akzeptieren. Zumindest jene, bei denen nicht erkennbar ein Einzelschicksal übersehen oder die große Not der Betroffenen ignoriert wird. Aber diese Fälle dürfen nicht das Instrument selbst diskreditieren: So verständlich die Flucht vor Hunger und Not aus Afrika sein mag, Europa kann und darf nicht glauben, man könne alles Unrecht der Welt auf dem eigenen Boden heilen.
Der Flüchtlings- und der Asyl-Status sind hohe Güter, die wir denen gewähren, die ihn brauchen. Der Verzicht auf die Rückführung abgelehnter Hilfesuchender ist kein Beitrag zur Beseitigung der Not. Der besteht in gezielter und intensiver Entwicklungszusammenarbeit. Es täte in der politischen Diskussion gut, nicht beides zu verwechseln.
Aber den eigentlichen Verstoß gegen die Menschenrechte begehen nicht die, die Abschiebungen anordnen oder durchführen, sondern jene, die mit der Not der Hilfesuchenden ihre kriminellen Geschäfte machen. Die, die ihnen vorgaukeln, in Europa gebe es ein Paradies. Wer Abschiebungen verhindern will, muss die Schlepper bekämpfen und Flucht verhindern. Dazu gehört aber auch die Rückführung derer, die kein Anspruch auf Aufnahme haben. @ Den Autor erreichen Sie unter forum@infoautor.de