„Das ist Russisches Roulette auf deutschen Straßen“
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) zu illegalen Autorennen und härteren Stra3en da3ür
FRAGE: Herr Minister, am vergangenen Samstag ist in Mönchengladbach ein 38-jähriger Fußgänger bei einem illegalen Autorennen überfahren und getötet worden. Die Zahl dieser Wettfahrten hat deutlich zugenommen. Immer wieder gibt es Todesopfer. Ist da nicht der Straftatbestand des Mordes erfüllt? MAAS: Ich bitte Sie um Verständnis, Bundesjustizminister Heiko Maas dass ich mich zu konkreten Einzelfällen nicht äußern kann. Aber grundsätzlich gilt: Die Auswirkungen von illegalen Straßenrennen sind katastrophal – auch für völlig Unbeteiligte. Ich halte die Raser-Events für ein Hobby von Verrückten. Das ist Russisches Roulette auf deutschen Straßen – nur, dass die Täter das Leben anderer aufs Spiel setzen. FRAGE: Reichen unsere bisherigen Gesetze aus, oder muss das Strafrecht verschärft werden? MAAS: Wir müssen alles tun, um diesen Irrsinn zu stoppen und die Menschen vor solchen Verrückten zu schützen. Das sind keine Bagatellen, wir brauchen deutlich härtere Strafen. Bloße Geldstrafen allein reichen nicht aus. Den Rasern sollten empfindliche Gefängnisstrafen drohen, und ihr Fahrzeug sollte eingezogen werden können – und zwar nicht erst dann, wenn Unbeteiligte zu Schaden gekommen sind, sondern schon vorher. FRAGE: Die Legislaturperiode ist quasi vorbei. Der Bundestag geht in die Sommerpause. 2ommen die härteren Strafen noch vor der Bundestagswahl? MAAS: Ja. Angesichts der gefährlichen Entwicklung auf unseren Straßen halte ich es für vernünftig, wenn wir noch in dieser Legislaturperiode gesetzlich reagieren und die Strafen deutlich erhöhen.