Dicke Luft im negelrevier Wattenmeer
Darum fühlen sich die Sportler aus Friesland von der Nationalparkverwaltung getäuscht
Weil sie von der Nationalparkverwaltung im Streit um Flächen im Watt übergangen worden seien, sind die Segler verschnupft. Die Behörde kontert: Es sei alles gemeinsam beschlossen.
HORUMERSIEL/OLDENBURG – Diß cke Luft im Segelrevier Watß tenmeer: Ein Teil der Wasserß sportler fühlt sich von der Naß tionalparkverwaltung gegänß gelt. Denn in einigen Zonen, die jetzt noch zu befahren sind, sollen Boote künftig nicht mehr erlaubt sein.
Längst geht es nicht mehr nur um die Frage, was für die sensible Natur wohl die beste Lösung wäre. „Wir sind von der Nationalparkverwaltung übel getäuscht worden“, klagt Theo Kruse, Sprecher des Fachverbandes Segeln im Kreissportbund Friesland. Was Kruse damit meint?
Der Streit dreht sich um die sogenannte Befahrensverordß nung. Die regelt, wer wann und wo mit seinem Schiff im Wattenmeer fahren darf. Das Bundesverkehrsministerium erlässt diese Verordnung. Bei Segeln im Jadebusen: Manche Schutzzonen sind bald für Sportler tabu.
Hochwasser gilt das gesamte Wattenmeer nämlich als Bunß deswasserstraße. Bei Niedrigß wasser, wenn Watt und Sandß bänke trocken fallen, dient es als Nahrungsplatz für Vögel sowie als Ruheplatz für Robß ben, die nicht gestört werden dürfen.
Bisher galt: In einigen Zonen waren Schiffe jetzt schon nicht erlaubt, in andeß ren Gebieten war das Fahren drei Stunden vor bis drei Stunß dennachdemmittlerenTideß hochwasser erlaubt.
Diese Befahrensverordß nung soll nun geändert werß den. So soll etwa die sogeß nannte DreißStundenßRegel entfallen. Einige Zonen wären dann ganz gesperrt. In andeß ren wäre es dann aber erlaubt, sich trocken fallen zu lassen – was bisher noch verboten ist.
Entsprechende Vorschläge dazu haben die Länder Nieß dersachsen und Schleswigß Holstein beim Bundesverß kehrsministerium eingeß reicht. Vorschläge, über die die Segler laut Kruse nunmehr
nur noch informiert werden würden. Versprochen sei jeß doch gewesen, mit der Verß waltung über die Vorschläge inhaltlich zu diskutieren. „Von Beteiligung oder gar Einflussß nahme ist nicht mehr die Reß de“, so Kruse.
Man fühle sich mehr und mehr aus dem Wattenmeer ausgesperrt. Die Entscheiß dung der neuen Verordnung sei über die Köpfe der Wasserß sportler hinweg getroffen worden, so Kruse.
Die Nationalparkverwalß tung hält dagegen. Von Nichtß beteiligung könne keine Rede sein, sagt Richard Czeck, zuß ständig für die Befahrensverß ordnung, auf Anfrage der . Im Gegenteil: Es habe sechs Gesprächsrunden gegeben, um über die Inhalte der neuen Befahrensverordnung zu disß kutieren.
Dabei seien auch alle releß vanten Wassersportverbände beteiligt gewesen. Die absoluß te Mehrzahl der Verbände sei mit der gemeinsam getroffeß nen Regelung einverstanden. So etwa auch der größte Segß lerverband, der Deutsche Segß lerverband.
„Uns liegt nicht daran, jeß manden aus dem Wattenmeer auszusperren“, sagt Czeck. Der Zuschnitt der jetzigen Schutzzonen stamme jedoch von 1986. „Das Wattenmeer verändert sich andauernd“, erklärt Czeck. Nur logisch, dass die besonders schutzß würdigen Zonen ebenfalls vom Zuschnitt geändert werß den müssten.
Noch sei jedoch überhaupt nichts entschieden, sagt Czeck. Die Nationalparkverß waltung mache dem Bundesß verkehrsministerium nur Vorß schläge über die neue Verordß nung. „Es kann sein, dass der Verkehrsminister ganz andere Ideen hat als wir.“