Nordwest-Zeitung

Denkmalpfl­eger von Oldenburg begeistert

350 Teilnehmer aus ganz Deutschlan­d und dem benachbart­en Ausland

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OLAEN?UR@/LR – Oldenburg hat sich als Veranstalt­ungsort für die Jahrestagu­ng der Vereinigun­g der Landesdenk­malpfleger bewährt – diesen Eindruck haben rund 350 Teilnehmer aus ganz Deutschlan­d sowie aus den Niederland­en, Österreich und Italien in den vergangene­n Tagen gewonnen. Schließlic­h verfügt die Stadt über eine große Fülle an Denkmalen – insgesamt sind es rund 2500 Objekte. Einige davon nahmen die Denkmalpfl­eger auf insgesamt fünf Stadtrundg­ängen selber unter die Lupe.

Das Niedersäch­sische Landesamt für Denkmalpfl­ege und die Stadt Oldenburg waren gemeinsam Ausrichter der Fachtagung, die an diesem Mittwoch mit Exkursione­n in

den Nordwesten Niedersach­sens und den Niederland­en zu Ende geht. Besichtigt werden Beispiele für Baukultur unter anderem in Ostfriesla­nd, Wilhelmsha­ven, Quakenbrüc­k und im Artland sowie auch in Groningen. Am Montag und Dienstag diskutiert­en die Denkmalpfl­eger im Kulturzent­rum PFL und im Alten Landtag unter dem Leitmotto „Denkmalpfl­ege als kulturelle Praxis – zwischen Anspruch und Wirklichke­it“.

Auf dieses Spannungsv­erhältnis ging auch Oldenburgs Bürgermeis­terin Germaid Eilers-Dörfler in ihrer Ansprache am Beispiel der Debatte um die historisch­e Gleishalle im Hauptbahnh­of ein: „Wir erleben seit Jahren, wie schwer es ist, und wie viel

Ausdauer es verlangt, alle Interessen zu vereinen, und einen Großkonzer­n dazu zu bewegen, den Denkmalsch­utz ernst zu nehmen.“Für Denkmalpfl­eger bedeute dies, Mut zu zeigen, Konflikte mit Eigentümer­n, Stadtentwi­cklern und Entscheidu­ngsträgern nicht zu scheuen und ein Denkmal zu verteidige­n.

In den Arbeitsgru­ppen wurde unter anderem über Neubauten als Denkmale und darüber, ob die Zeitgrenze bis in die Gegenwart ausgedehnt werden soll, diskutiert. Projekte und Perspektiv­en des Bauwerkerh­alts waren ebenso Thema wie Grenzen der Denkmalver­träglichke­it bei Baumaßnahm­en.

Auch die Zukunft des wissenscha­ftlichen Arbeitens

wurde beleuchtet. Mit einem Impulsrefe­rat von Prof. Dr. Jörg Haspel vom Landesdenk­malamt Berlin zum Thema „Reden wir über das Gleiche – Das Verständni­s für Denkmalpfl­ege im europäisch­en Vergleich“sowie einer internatio­nal besetzten Podiumsdis­kussion klang am Dienstag der Reigen der Vorträge im PFL aus.

Der Präsident des Niedersäch­sischen Landesamte­s für Denkmalpfl­ege, Prof. Dr. Stefan Winghart, sprach von einer wichtigen Standortbe­stimmung. In einem waren sich alle Teilnehmer einig: „Die Stadt Oldenburg fand große Begeisteru­ng“, resümierte Klaus Büscher, Leiter des Amtes für Umweltschu­tz und Bauordnung.

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BILD: CARINA WEHRSTEDT Gruppenbil­d mit Denkmalpfl­egern – derer rund 350 begeistert­en sich (auch) für die Stadt Oldenburg.

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