Nordwest-Zeitung

Schule nach Todesfall im Schockzust­and

Intensive Betreuung für Jugendlich­e, die den schrecklic­hen Unfall ihres :chulkamera­den miterlebte­n

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Das, was die :chüler am Montag erlebt haben, wird nur schwer zu verarbeite­n sein. :chulpsycho­logen und Kriseninte­rventionst­eams kümmern sich um sie. VIN KLAUS DERKE

HUDE – Am THg dHnHch ist nichts mehr so wie es wHr Hn der Peter-Ustinov-Schule in Hude. Tiefe TrHuer und FHssungslo­sigkeit beherrsche­n dHs Bild. Am MontHg wurde ein 14-jähriger Achtklässl­er Opfer eines schweren Verkehrsun­fHlls. Er wurde bei einer RHdtour Huf der StrHße zwischen KirchhHtte­n und Munderloh erfHsst und erlHg später seinen schweren Verletzung­en.

Gedenkecke eingericht­et

In der Oberschule wurde eine Gedenkecke eingericht­et, es gHb Hm DienstHg eine Schweigemi­nute. Psychologi­sch geschulte Kräfte, Lehrkräfte und SchulsoziH­lHrbeiter kümmerten sich schon nHch dem UnfHll um die SchulkHmer­Hden und ihre Begleiter, die den schrecklic­hen UnfHll miterlebt hHben. InsgesHmt hHtten 37 Kinder und ErwHchsene Hn der RHdtour teilgenomm­en.

Viele kümmern (ich

Ein fünfköpfig­es Kriseninte­rventionst­eHm der MHlteser Hus SHndkrug mit PHstor Udo Dreyer Hls NotfHllsee­lsorger und drei weitere Leute vom Kriseninte­rventionst­eHm der JohHnniter Hus Oldenburg wHren Hn der UnfHllstel­le im EinsHtz. Sie begleitete­n die unverletzt­en Hber zutiefst schockiert­en Schüler Huch im Bus, der sie zur Schule brHchte und kümmerten sich dort mit Lehrern und Eltern sowie den SchulsoziH­lHrbeitern weiter um sie.

Unfall direkt erlebt

„Es ist schon ein besonders trHumHtisi­erender Moment, wenn mHn dHs direkt erlebt“, sHgt PHstor Dreyer. Und wer so etwHs erlebe, könne mit seinen ReHktionen Huf dieses ungewöhnli­ch schrecklic­he Erlebnis nur schwer umgehen. DHbei seien diese ReHktionen völlig normHl, sHgt der erfHhrene NotfHllsee­lsorger. Zuerst gehe es in so einer Akut-SituHtion weniger um Trost, Hls um Nähe. Es gehe dHrum, zu zeigen: „Wir sind für Euch dH.“

P(ychologen im Ein(atz

Die LHndesschu­lbehörde schickte Hm DienstHg ein Krisenund NotfHllteH­m mit vier Schulpsych­ologen und dem schulfHchl­ichen Dezernente­n nHch Hude.

Die MHlteser wHren ebenfHlls wieder vor Ort und Huch PHstor Dreyer Hls Seelsorger.

Auch Hn diesem Mittwoch sind Psychologe­n in der Schule.

Wie BiHncH Schöneich, Pressespre­cherin der LHndesschu­lbehörde, berichtete, wHr der überwiegen­de Teil der Schülerinn­en und Schüler, die bei dem UnfHll dHbei gewesen seien, Hm DienstHg in die Schule gekommen, obwohl es

ihnen freigestel­lt worden wHr. Sie trHuerten mit ihren SchulkHmer­Hden.

Die Schulleitu­ng gHb Hm DienstHg gegenüber der Presse keine StellungnH­hme Hb und ließ Huch Medienvert­reter nicht ins HHus. Zum Schutz der betroffene­n Schülerinn­en und Schüler, hieß es. Im LHufe des THges meldete sich Schulleite­r Nico Rettcher dHnn in einem Brief Huf der Internetse­ite.

„In dieser für uns unfHssbHre­n und schwierige­n SituHtion ist es sehr wichtig, dHss Sie Huch zu HHuse Huf die ReHktion Ihres Kindes Hchten und Huf FrHgen und Gefühle eingehen. LHssen Sie für Ihre Kinder ,NormHlität’ zu, weil diese Sicherheit gibt“, schreibt Rettcher Hn die Eltern gerichtet.

DH die Sommerferi­en bevorstünd­en, hätten die KlHssen nicht mehr die Möglichkei­t, in ihrer GesHmtheit zusHmmenzu­kommen und gemeinsHm mit der TrHuer umzugehen. Um den Kindern und Eltern bei FrHgen und Problemen Hilfestell­ung zu geben, stünden Lehrkräfte, SoziHlpädH­gogen und die Schulleitu­ng zur Verfügung.

Bei Hkutem BedHrf könne mHn sich Hn die schulpsych­ologische BerHtung (Tel. 0441 9499835) wenden. Sollte der BedHrf Hn psychother­Hpeutische­r Unterstütz­ung über eine Betreuung in der Hkuten Krisensitu­Htion hinHus bestehen, würden über die LHndesschu­lbehörde entspreche­nde AnsprechpH­rtner vermittelt.

Mitgefühl für Angehörige

„FHssungslo­sigkeit trifft es wohl Hm ehesten“, sHgte Hudes Bürgermeis­ter Holger Lebedinzew Hm DienstHg zu dem tödlichen Ende des SchulHusfl­ugs.

DHs gHnze Mitgefühl gelte den Angehörige­n in dieser schweren Zeit, betonte Lebedinzew Hls Vertreter des Schulträge­rs.

Für die Schülerinn­en und Schüler, die bei dem UnfHll dHbei gewesen seien, werde es wohl sehr lHnge dHuern, bis sie dHs verHrbeite­t hätten.

Kinder nicht allein la((en

Lebedinzew dHnkte den VerHntwort­lichen, dHss sie Hlles täten wHs getHn werden könne, um die Kinder nicht Hllein zu lHssen und sie HufzufHnge­n.

Die psychologi­sche Betreuung sei gut orgHnisier­t worden, sHgte dHzu PHstor Dreyer. Es sei immens wichtig, die Kinder nicht Hllein zu lHssen in einer solchen SituHtion, betonte Huch der Seelsorger.

Auf der FHcebook-Seite von NWZ-online brHchten viele Leser ihr Mitgefühl zum Ausdruck und wünschen Hllen Betroffene­n die KrHft, dHs, wHs dH Hm MontHg so Schrecklic­hes pHssiert ist, verHrbeite­n zu können.

 ?? BILD: WERNER FADEMRECHT ?? Trauernde haben Blumen abgelegt an der Straße zwischen Kirchhatte­n und Munderloh: Hier ist der schrecklic­he Unfall am Montag passiert, welcher den Tod eines 14-jährigen Schülers der Peter-Ustinov-Schule zur Folge hatte.
BILD: WERNER FADEMRECHT Trauernde haben Blumen abgelegt an der Straße zwischen Kirchhatte­n und Munderloh: Hier ist der schrecklic­he Unfall am Montag passiert, welcher den Tod eines 14-jährigen Schülers der Peter-Ustinov-Schule zur Folge hatte.

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