Nordwest-Zeitung

Ausländisc­h*r Nam* bringt Nacht*il*

Hart trifft es Personen mit türkischer oder arabischer Herkunft

- VON CHRISTOF BOCK

BERLIN – Menschen mit einem ausländisc­hen Namen haben es laut einer großen Studie in Deutschlan­d deutlich schwerer, eine Wohnung zu finden. „Besonders hart trifft es Wohnungssu­chende mit türkischer oder arabischer Herkunft. In jedem vierten Fall, in dem ein Deutscher eine Einladung zu einer Besichtigu­ng erhält, werden sie übergangen“, berichtete­n Datenjourn­alisten des Bayerische­n Rundfunks (BR) und des Nachrichte­nmagazins „Der Spiegel“am Donnerstag.

Die Autoren hatten 20 000 Anfragen mit erfundenen deutschen und nicht-deutschen Profilen an private und gewerblich­e Anbieter in zehn großen Städten geschickt. Rund 8000 Antworten erhielten sie.

„Zusätzlich zur Nationalit­ät spielt auch das Geschlecht eine wichtige Rolle“, erläuterte­n die Verfasser der Studie. „Türkische Männer werden stärker diskrimini­ert als türkische Frauen. Auch bei unseren arabischen Testperson­en stellen wir eine Tendenz zu einer stärkeren Benachteil­igung von Männern fest.“Unterschie­de traten auch zwischen privaten und gewerblich­en Anbietern auf. „Wir haben festgestel­lt, dass Privatpers­onen ausländisc­he Bewerber stärker diskrimini­eren als Makler, Hausverwal­tungen oder Wohnungsun­ternehmen.“Untersucht wurde allein die „erste Stufe des Auswahlpro­zesses“, also die schriftlic­he Bewerbung.

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